Zur Hauptnavigation springen Zur Suche springen Zum Inhalt springen
InstagramRSSPrint

Pilgern in Berlin, Brandenburg und der schlesischen Oberlausitz

Pilgern kann man nicht nur in Spanien. Auch in Berlin, Brandenburg und der schlesischen Oberlausitz gibt es eine Reihe von Wanderwegen, die sich dafür eignen. Pilgern ist mehr als gehen in der Natur. Es bietet die Gelegenheit der Selbstbegegnung und der Begegnung mit anderen. Und es führt in die Geschichte der Landschaft, die man durchwandert. Wir haben Ihnen einige Routen und nützliche Adressen zusammengestellt.

Der berühmteste Pilgerweg ist der Jakobsweg. Er führt auch durch Brandenburg.

Der Jakobsweg besteht aus einem Netz von Pilgerwegen, das schon im Mittelalter weite Teile Europas durchzog. Bereits seit über 1000 Jahren pilgern die Menschen zum Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela, das neben Rom und Jerusalem zu einem der Hauptpilgerziele des Christentums wurde. Auf den damals bestehenden Wegen und Straßen kamen Pilger und Handelsreisende des Mittelalters aus weiten Teilen Europas, wodurch sich die Wege der Jakobspilger oftmals mit den Heer- und Handelsstraßen überschneiden.

Der Jakobsweg ist kein ausschließlich spanisches Phänomen, sondern ein europaweiter Pilgerweg. Der Nordosten Deutschlands war bisher kaum an das Netz der Jakobswege angeschlossen. Die Pilger des Mittelalters nutzten aber auch in der brandenburgischen Region die Handelswege und Heerstraßen, um ihr Ziel zu erreichen. Im östlichen Brandenburg findet sich daher ein Abschnitt des europäischen Wegenetzes der Jakobspilger, das sich an historischen Wegeführungen orientiert.

Brandenburgische Jakobswege führen von Frankfurt/Oder wahlweise nach Leipzig oder nach Berlin und Tangermünde. 


Der ökumenische Pilgerweg Via Regia

Auf der mittelalterlichen Handelsstraße Via Regia zogen nicht nur Könige, Krieger und Händler, auch Pilger folgten ihr. Sie durchreisten das Abendland mit dem Wissen um Heilige Ziele und schufen so ein Geflecht von geheiligten Wegen. Der Ökumenische Pilgerweg orientiert sich am historischen Verlauf  der Via Regia und knüpft an die Geschichte der Pilger vergangener Jahrhunderte an. Nach Santiago de Compostela weist die gelbe Muschel auf blauem Grund und dient somit als Markierung  des 450 Kilometer langen Weges von Görlitz bis Vacha.

Der Via Regia ist der einzige Jakobsweg in Deutschland, der auf der kompletten Länge Pilgerherbergen bei Kirchengemeinden, Klöstern, Begegnungsstätten und Familien anbietet. Strecke: von Görlitz – Vierkirchen – Weißenberg – danach über Sachsen (Leipzig), Sachsen-Anhalt, Thüringen (Erfurt, Eisenach), Hessen (Vacha) und weiter über Marburg nach Köln oder über Fulda nach Süddeutschland.


Pilgerweg Berlin–Wilsnack

Der Pilgerweg Berlin–Wilsnack wurde vom Ende des 14. Jahrhunderts bis ins 16. Jahrhundert begangen und war damals das wichtigste Pilgerziel Nordeuropas. Ausgangspunkt war die Marienkirche oder das Heilig-Geist-Spital in Berlin-Mitte, das Ziel war die Wunderblutkirche St. Nikolai  in Wilsnack im nordwestlichen Brandenburg. Seit der Erforschung des Pilgerwegs am Ende des 20. Jahrhunderts erlebt er eine Renaissance. Heute ist man hier auf historischen Wegen durch die Prignitz unterwegs.


Potsdamer Pilgerwege

Der Verein "Potsdamer Pilgerwege e.V." hat unterschiedliche Wege in und um Potsdam erschlossen, die sich zum Pilgern eignen. Die Potsdamer Pilgerwege sind gut geeignet, um kurz mal aus dem Alltag auszusteigen (etwa eine bis fünf Stunden Wanderzeit), nicht aber für eine längere, mehrtägige Tour. 


Kirchenwege im Havelland

Die Kirchenwege im Havelland sind zwar keine Pilgerwege – aber spirituell ist man dennoch unterwegs, schließlich kommt man auf dem Weg von Brandenburg an der Havel zur Hansestadt Havelberg an vielen historischen Kirchenbauten vorüber. Die Route führt durch eine Landschaft mit einer langen Kultur-, Kirchen- und Siedlungsgeschichte. 


Pilgern auf Brandenburgisch

Der Verein "FUSS e.V." hat auf seiner Homepage 18 Wanderetappen durch Brandenburg mit 54 offenen Kirchen zusammengestellt. Das Besondere und Praktische: Alle Etappen sind mit Bus und Bahn gut erreichbar – und am Ende des Weges gibt es ebenfalls Busse oder Bahnen, die einen zurückbringen können. Auf diese Weise werden wenig frequentierte Bahnstrecken erhalten und zum Wandern und Pilgern genutzt. 

Hier zum Downloaden: Informatonsmappe über Pilger- und Wanderwege in Brandenburg

 

Spandauer Pilgerweg

Der knapp 75 km lange Spandauer Pilgerweg ist in drei Rundwege – STADT, LAND, FLUSS – unterteilt mit einer jeweiligen Strecke zwischen 21 und 30 Kilometern. Zusätzlich gibt es eine 63 Kilometer lange FAHRRAD-Rundtour und eine 4 Kilometer lange erprobte Pilgerstrecke für Familien. Pilgerinnen und Pilger können sich mit Pilgerpass, Pilgerführer und Karte auf den Weg machen, den Pilgerzeichen folgen und Stempel an den Kirchen sammeln.

 

Kinder pilgern in Berlin

Mithilfe des Pilgerführers des evangelische Kirchenkreises Tempelhof-Schöneberg können sich Kinder und Familien in Friedenau, Schöneberg, Tempelhof, Mariendorf, Marienfelde und Lichtenrade auf den Weg machen. Sechs verschiedene Routen mit verschiedenen Stationen (biblische Impulse, Kinderlieder, Lokalgeschichte, ...) laden dazu ein, sich vom eigenen "Acker" zu machen und neue Wege in maximal drei Stunden kennenzulernen.

Letzte Änderung am: 08.05.2023