Der Wonnemonat Mai geht oft viel zu schnell vorbei, obwohl er 31 Tage hat. Es ist quasi ein Mobilitätsmonat, lädt nach draußen ein: Wandern. Radfahren. Auch die Biker sind unterwegs. Im Mai, wo die Welt wieder grün ist, scheint uns das Leben gewogen. Kann man sich auch mal in die Kurve legen. Ich bin kein Biker, gar nicht.
Aber ich kann verstehen, welche Gefühle von Freiheit dabei entstehen. Dass bei aller Leichtigkeit nicht Leichtsinn am Steuer sitzt, sondern gerade die Achtsamkeit für alles Lebendige und als erstes für das Leben der Beifahrer Vorfahrt hat, wissen die Biker selbst am besten.
Gott ist mein Sozius heißt die einprägsame Überschrift eines Bikergottesdienstes in diesem Jahr. Das gilt nicht nur für Menschen auf dem Motorrad. Gott will mein Sozius, mein Begleiter auf dem Lebensweg sein. Auch deshalb gilt: Fahre nie schneller als dein Schutzengel fliegen kann. Am kommenden Sonntag beteiligt sich die Berliner Gruppe Christ und Motorrad an einer Mahn- und Gedenkfahrt, beginnend mit einem Gottesdienst in Neubrandenburg. Dort hat sich ein weiterer Verein mit dem Namen Biker mit Herz gegründet.
Ich denke: ein Herz nicht zuletzt für die so geschundene Schöpfung. Inzwischen gibt es ja die unterschiedlichsten E-Modelle, also Elektromotorräder. Die jaulen möglicherweise nicht mehr so klassisch auf, aber sie tragen definitiv dazu bei, dass die Natur weniger unter uns Menschen ächzen und stöhnen muss.
Mahn- und Gedenkfahrt. Das ist der zur Mobilität einladende Mai, der so schnell verfliegt, auch in anderer Hinsicht. Am 23. Mai ist Tag des Grundgesetzes. Die Freiheit unserer Ordnung ist ein Fest, das uns in diesem Jahr mehr denn je mahnt, die Demokratie auch leidenschaftlich zu verteidigen. Am Wochenende davor ist übrigens Pfingsten. Das große Fest, an dem der Geist Gottes nach Draußen treibt, zu open air-Gottesdiensten in Gemeindegärten, auf Plätzen oder an Seen. Welche Mai-Wonne! In diesem Wort Wonne steckt übrigens das Wünschen mit drin. Ich wünsche Ihnen Gott als Sozius auf der Fahrt durch den Mai.