Ökumenische Karfreitagsprozession durch Berlin

17.04.2025

Gedenken, Gebet und gemeinsames Zeichen für Frieden

Am Karfreitag laden die Berliner Kirchen wieder zur traditionellen ökumenischen Karfreitagsprozession durch Berlin-Mitte ein. Unter dem Leitgedanken des gemeinsamen Erinnerns und Hoffens werden hunderte Menschen erwartet, die sich dem Zug anschließen.

Die Prozession beginnt um 11 Uhr an der St. Marienkirche in der Karl-Liebknecht-Straße mit einer kurzen Andacht. Bereits um 10 Uhr findet dort ein Karfreitagsgottesdienst statt.

Von der St. Marienkirche zieht der Zug, angeführt von einem rund drei Meter hohen, 80 Kilogramm schweren grünen Kreuz, durch die Berliner Innenstadt – vorbei am Berliner Dom, Unter den Linden – bis zum Bebelplatz. Dort endet die Prozession mit einem gemeinsamen Abschlusssegen der beteiligten Bischöfe in der katholischen St. Hedwigs-Kathedrale.

Mit dabei sind auch in diesem Jahr prominente Vertreter der großen christlichen Kirchen: der evangelische Berliner Bischof Christian Stäblein, der katholische Erzbischof Heiner Koch sowie der griechisch-orthodoxe Bischof Emmanuel von Christoupolis.

Das Kreuz wird während des Rundgangs abwechselnd von jeweils sechs Menschen verschiedener christlicher Konfessionen getragen – ein starkes Symbol für gelebte Ökumene.

Die Karfreitagsprozession erinnert nicht nur an den Leidensweg Jesu Christi, sondern setzt auch aktuelle gesellschaftliche und politische Akzente. An den Zwischenstationen werden kurze Texte verlesen, die Themen wie Antiislamismus, Antisemitismus, das Leid des Zweiten Weltkrieges, die Situation der Frauen in Afghanistan sowie die Folgen der Klimakrise in den Fokus rücken.

Die Berliner Karfreitagsprozession knüpft an die Tradition der mittelalterlichen Kreuzwege an und macht diese in einer modernen, säkular geprägten Großstadt neu erfahrbar. Sie lädt zum Innehalten ein – und dazu, gemeinsam ein Zeichen der Hoffnung und des Friedens zu setzen.