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Amtliches Ergebnis für Garnisonkirchen-Bürgerbegehren am Montag

Das amtliche Ergebnis des Bürgerbegehrens gegen den Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche wird am Montag bekanntgegeben.

18. Juli 2014. Potsdam (epd). Das amtliche Ergebnis des Bürgerbegehrens gegen den Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche soll am Montag bekanntgegeben werden. Das teilte die Stadtverwaltung am Freitag in Potsdam mit. Wenn mindestens 13.326 der mehr als 16.000 abgegebenen Unterschriften gültig sind, muss sich die Stadtverordnetenversammlung mit der Forderung nach Auflösung der Stiftung für den Wiederaufbau der 1945 zerstörten und 1968 abgerissenen Kirche befassen.

 

Die Bürgerinitiative «Potsdam ohne Garnisonkirche», die das Bürgerbegehren am 20. März gestartet hat, erwartet eine Ablehnung durch das Stadtparlament und dringt auf einen nachfolgenden Bürgerentscheid zeitgleich mit der Landtagswahl am 14. September. Für einen erfolgreichen Bürgerentscheid gegen den Wiederaufbau der Garnisonkirche wären mindestens rund 33.500 Stimmen notwendig.

 

Der Software-Unternehmer und Potsdamer Mäzen Hasso Plattner, der unter anderem das Dach des neuen Landtags mit historischer Schlossfassade finanziert hat, hatte kürzlich in einem Zeitungsinterview dazu aufgerufen, das Votum der Einwohner der brandenburgischen Landeshauptstadt zur Garnisonkirche zu respektieren. «Es ist eine Entscheidung der Bürger von Potsdam, was mit der Kirche geschehen soll», sagte Plattner den «Potsdamer Neuesten Nachrichten» Mitte Juli: «Die Zugereisten müssen sich da etwas zurückhalten.»

 

Die Kirche sei weiter umstritten, «obwohl das Gebäude ja nichts dafür konnte, politisch missbraucht zu werden», sagte Plattner der Zeitung. Das Bauvorhaben steht unter anderem in der Kritik, weil die Garnisonkirche als Symbol des preußischen Militärs gilt und 1933 von den Nazis zur Inszenierung der Reichstagseröffnung genutzt wurde. Befürworter argumentieren unter anderem mit der städtebaulichen Bedeutung der Kirche und einer Wiedergutmachung für den Abriss der Ruine in der DDR.

 

Die 2011 eröffnete moderne Kapelle am historischen Standort der Garnisonkirche soll am Sonntag einen neuen Namen bekommen und in Nagelkreuzkapelle umbenannt werden. Damit soll der Friedens- und Versöhnungsgedanke, der der Arbeit dort zugrunde liegen soll, stärker zur Geltung kommen.

 

Das Nagelkreuz ist das Friedenssymbol der internationalen Nagelkreuzgemeinschaft, die nach der Zerstörung der Kathedrale im britischen Coventry durch die deutsche Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg entstanden ist. Es geht auf mehrere Nägel zurück, die im Schutt der Ruine gefunden und zu einem Kreuz zusammengefügt wurden. Das aus drei Nägeln gestaltete Nagelkreuz wurde dem Potsdamer Wiederaufbauvorhaben vor zehn Jahren verliehen.

 


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