Die Taufe ist das Sakrament des Anfangs: Wenn Menschen sich auf den Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes taufen lassen, bekennen sie damit ihren christlichen Glauben und werden Mitglied der Kirche.
Sie vertrauen damit ihr Leben dem Schutz und Geleit Gottes an. Gott verspricht in der Taufe seine Zuwendung und Nähe für das Leben eines Menschen in allen Höhen und Tiefen.
Weil diese Zusage Gottes das ganze Leben umgreift, lassen viele Eltern ihre Kinder schon als Säuglinge taufen und bekennen gemeinsam mit den Patinnen und Paten stellvertretend den Glauben, in den ihre Kinder hineinwachsen.
So ist die Taufe auch ein Fest der Dankbarkeit und Freude über das von Gott geschenkte Leben.
Generell gibt es keine Einschränkungen. Die Taufe steht allen offen. Wenn Kinder (bis einschließlich 13 Jahre) getauft werden sollen, müssen die Erziehungsberechtigten (ggf. beide) zustimmen.
Die Taufe ist ein einmaliges Ereignis. Sie ist unverbrüchlich, ein gehaltenes Versprechen. Sie gilt ein Leben lang und bleibt quasi als unsichtbares Lebens- und Erinnerungszeichen auf die Stirn gezeichnet. Eine nochmalige Taufe ist deshalb gar nicht nötig. In der evangelischen Kirche taufen wir jeden Menschen nur einmal.
Die Taufe kann aber erinnert werden, z. B. im Rahmen eines Tauferinnerungsgottesdienstes. Dies kann den Glauben stärken und ihn neu erfahrbar machen. Wenn er z. B. mit den Jahren abhanden gekommen ist, dann kann eine Tauferinnerung wieder bewusst machen: Du bist geliebt und anerkannt. Gottes großes Ja gilt Dir. Zugleich kann sie spürbar machen: Du gehörst dazu. Du bin Teil einer großen Gemeinschaft und getragen von Gott in dieser Gemeinschaft. Oft gehört zu einer Tauferinnerungsfeier im Gottesdienst eine vergewissernde und zusprechende Zeichenhandlung am Taufbecken/der Taufschale; dann wird z. B. am Taufstein mit Wasser den Teilnehmenden ein Kreuz auf die Handinnenfläche oder die Stirn gezeichnet.
Ja, das ist möglich. In dem Fall und überhaupt ist es immer gut, eine spirituelle und helfende Wegbegleitung zu haben für das eigene Kind, damit es in Lebens- und Glaubensfragen auch über die Eltern hinaus Orientierung erhält. Eine schöne Möglichkeit ist es, eine/n evangelische/n (oder katholische/n) Patin/ Pate zu finden. Sollten Sie keine Idee haben, wer eine evangelische Patin/ Pate sein könnte, ist das aber keineswegs ein Hinderungsgrund für die Taufe Ihres Kindes. Wir laden Sie herzlich ein, die Begleitangebote der Evangelischen Kirche gemeinsam mit Ihrem Kind zu nutzen.
Taufpatinnen / Taufpaten sind notwendig, solange ein Kind noch nicht 14 Jahre und damit religionsmündig ist. Mindestens eine Patin oder ein Pate sollte der evangelischen Kirche angehören und zum Abendmahl zugelassen sein (konfirmiert), die anderen Patinnen / Paten können zugelassen werden, wenn sie in einer Kirche sind, die der Arbeitsgmeinschaft christlicher Kirchen angehören (z. B. katholisch, freikirchlich).
Es ist eine gute Unterstützung, eine spirituelle und helfende Wegbegleitung zu haben für das eigene Kind, damit es in Lebens- und Glaubensfragen auch über die Eltern hinaus Orientierung erhält. Patinnen und Paten können dazu da sein, in Fragen des Glaubens und Lebens Ansprechpartner:innen zu sein. Zeit und Verständnis, Liebe und Zuwendung, können dabei wichtige Aspekte sein. Sollten Sie keine Idee haben, wer eine evangelische Patin/ Pate für Ihr Kind sein könnte, ist das keineswegs ein Hinderungsgrund für die Taufe Ihres Kindes. Wir laden Sie herzlich ein, die Begleitangebote der Evangelischen Kirche gemeinsam mit Ihrem Kind zu nutzen.
Menschen, die Ihnen und Ihrem Kind persönlich wichtig sind, die Sie als Lebensbegleitung auch in geistlicher und bildender Hinsicht schätzen, können mit in das Taufgeschehen, in das gemeinsame Fest, eingebunden und mit gesegnet werden.
Die Anmeldung zur Taufe erfolgt in der Regel in der Küsterei/Gemeindebüro Ihrer Gemeinde. Zu welcher Kirchengemeinde Sie gehören erfahren Sie über die Eingabe Ihrer Adresse unter Gemeindesuche. Hier erfahren Sie direkt Adresse, Telefonnummer und Emailadresse Ihrer persönlichen Kirchengemeinde.
Zur Anmeldung müssen Sie einige Dokumente mitbringen (Geburtsurkunde des Kindes, Ausweisdokument aller Erziehungsberechtigten). Für die Paten und Patinnen braucht es Patenbescheinigungen, wenn die Patinnen und Paten nicht zur gleichen Gemeinde gehören (sie kann in der Regel aber auch nachgereicht werden). Patenbescheinigungen weisen die Kirchenzugehörigkeit nach und werden von der Kirchengemeinde, in der die Patin / der Pate Mitglied ist, ausgestellt.
Taufen sind grundsätzlich zu sehr vielen verschiedenen Gelegenheiten, an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Momenten denkbar.
Oft finden sie im Sonntagsgottesdienst statt, sind aber keineswegs darauf begrenzt. In einigen Gemeinden finden Taufen auch in speziellen Taufgottesdiensten oder im Familiengottesdienst statt. Besprechen Sie das gerne im Taufgespräch, das vor der Taufe vereinbart wird. Dort können sie auch über den Taufspruch und den Ablauf der Taufe ins Gespräch kommen.
Falls Sie Tipps zum richtigen Taufspruch suchen, hilft vielleicht der Taufspruchfinder.
Taufen sind grundsätzlich zu sehr vielen verschiedenen Gelegenheiten, an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Momenten denkbar.
Sie sind nicht auf den Sonntagsgottesdienst begrenzt.
Ja, das ist selbstverständlich möglich. Die ordinierte und beauftragte Person, die Sie taufen wird, kann das mit Ihnen vorab besprechen.
Kosten entstehen keine, die Taufgottesdienste werden aus Kirchensteuermitteln bezahlt.
Das ist kein Hinderungsgrund. Es gibt Gemeinden [hier ggf. konkret auf ein Tauffest in der Nähe hinweisen], die sich freuen und darauf vorbereitet sind, Sie und Ihre Familie einzuladen zu einem Fest. Kommen Sie, wie Sie sind.
Bzw. Kann ich mich auch taufen lassen, ohne Kirchenmitglied zu werden?
Die Taufe ist auch Ausdruck dafür, dass ich Christ / Christin bin und dass ich zu der großen Familie der Christenheit und zur Kirche dazugehöre. Taufe ist damit ein sehr persönliches, aber eben auch sehr gemeinschaftliches, auf Gemeinschaft hin sich beziehendes Ereignis. Deshalb wird man mit der Taufe Mitglied in der Kirche. In anderen Organisationen oder Vereinen zahlt man Mitgliedsbeitrag, wenn man Mitglied ist. In der Kirche ist das – wenn auch nicht ganz vergleichbar – die Kirchensteuer, die unter bestimmten Einkommensverhältnissen bezahlt wird. Was mit dieser Kirchensteuer geschieht, können Sie hier nachlesen.
Es ist ratsam und empfehlenswert, mindestens ein Gespräch vor der Taufe zu führen, um sich noch einmal gemeinsam mit einer Geistlichen/ einem Geistlichen (Seelsorgerin / Seelsorger, Pfarrerin / Pfarrer) über das, was die Taufe für Sie und Ihr Glaubensleben bedeutet oder bedeuten kann, auszutauschen. Hier ist Gelegenheit, dass Sie auch von Ihrem Glaubensweg erzählen, Ihre Zweifel und Glaubenskrisen können dabei auch Platz finden. Es ist für die geistliche Person, die Sie dann tauft, gut und hilfreich, Ihre Motive, Beweggründe und Hoffnungen näher kennen zu lernen. Und nach der Taufe ist es auf jeden Fall im Sinn der Sache angelegt, dass Sie sich weiterhin Begleitung, geistlich, seelsorglich, bildend, suchen, wie es für Sie passend ist. Sie sind Teil einer Gemeinschaft von Getauften, die gemäß ihrem Auftrag füreinander und für den Dienst in der Welt da ist. Taufe ist als Glaubensereignis auch ein Prozess. Aus der Taufe zu leben ist ein Geschenk über das unmittelbare Taufdatum hinaus. Taufvorbereitungskurse, die angeboten werden, können selbstverständlich zu einer ganz eigenen spirituellen Reise werden und bieten die Chance, andere Menschen in ähnlicher Situation kennen zu lernen. Sie sind aber keine Vorbedingung.
Die Pfarrerinnen und Pfarrer des Segensbüros finden dafür Mittel und Wege. Viele Tauffeste finden unter freiem Himmel statt in diesem Jahr.
Die Taufe ist eine lebenslange Verbindung mit Gott. Es ist natürlich wie mit jeder Beziehung – vielleicht trägt sie mal mehr und vielleicht auch weniger. Aber die Zusage Gottes steht, dass er diesem Leben immer zugewandt bleibt.