Die Liebe zwischen zwei Menschen ist ein Geschenk Gottes. Sie verbindet sie auf ihrem gemeinsamen Lebensweg. Deshalb stehen bei einer evangelischen Trauung die Dankbarkeit für das Geschenk der Liebe und der Segen Gottes für das gemeinsame Leben des Paares im Vordergrund.
Im Gottesdienst wird dafür gebetet, dass Gott das Paar begleite und schütze, damit aus den Träumen und Lebensplänen Gutes entstehe. Die Gemeinde bittet Gott darum, dem Paar auch durch Krisen hindurchzuhelfen und die Partnerschaft zu festigen. Die kirchliche Trauung wird als ein sehr persönlicher Gottesdienst in der festlichen Atmosphäre einer Kirche gefeiert.
Ja. Setzen Sie sich dazu bitte mit der Gemeinde Ihrer Wahl in Verbindung. Üblich ist jedoch die Trauung in Ihrer Ortsgemeinde.
Den Pfarrer oder die Pfarrerin können Sie frei wählen. Im Traugespräch besprechen Sie den Ablauf und wie Sie Ihre Trauung persönlich gestalten.
Ja. Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz traut alle Paare. Der Ablauf entspricht dabei den Traugottesdiensten, wie sie auch zur Eheschließung zwischen Mann und Frau aussehen. Das Paar verspricht sich vor Gott und der Gemeinde die Treue und wechselt dann gegebenenfalls die Ringe als Zeichen dieser Treue. Der Gottesdienst wird durch eine Eintragung ins Kirchenbuch dokumentiert.
Voraussetzung für eine kirchliche Trauung ist die vorherige standesamtliche Eheschließung.
Auch dann können Sie kirchlich heiraten. Alles Weitere besprechen Sie dazu mit Ihrem zuständigen Pfarramt.
Ja, wenn die nicht evangelische Partnerin oder der Partner den anderen in der Ausübung seines Glaubens achtet. Falls keiner Mitglied der evangelischen Kirche ist, können Sie leider nicht kirchlich heiraten. Doch die Trauung kann der Anlass sein, den Weg des Glaubens zu suchen und in die Kirche einzutreten.
Ja. Die Kraft des Segens gilt für jeden Neuanfang.
Selbstverständlich. Besprechen Sie das gern mit Ihrer Pfarrerin oder Ihrem Pfarrer im Traugespräch.
Die Trauung ist kostenlos. Manche Gemeinden erbitten einen Kostenbeitrag.
Wer sich kirchlich trauen lässt, stellt seine Ehe unter den Schutz Gottes. Der Trauspruch ist dabei ein persönliches Bekenntnis: Wofür möchte das Paar Gott danken, worum möchte es bitten – zur Inspiration hier eine Auswahl der schönsten Trausprüche.
So ist's ja besser zu zweien als allein; denn sie haben guten Lohn für ihre Mühe. Fällt einer von ihnen, so hilft ihm sein Gesell auf. Weh dem, der allein ist, wenn er fällt! Dann ist kein anderer da, der ihm aufhilft. Auch, wenn zwei beieinander liegen, wärmen sie sich; wie kann ein Einzelner warm werden?
Prediger 4,9-11
Denn Liebe ist stark wie der Tod und Leidenschaft unwiderstehlich wie das Totenreich. Ihre Glut ist feurig und eine Flamme des Herrn, sodass auch viele Wasser die Liebe nicht auslöschen und Ströme sie nicht ertränken können.
Hohelied Salomos 8,6-7
Gepriesen sei der Herr Tag für Tag. Gott trägt uns. Er ist unsere Hilfe.
Psalm 68,20
Lasst uns nicht lieben mit Worten, noch mit der Zunge, sondern mit der Tat und der Wahrheit.
1. Johannes 3,18
Bleibt in meiner Liebe. Das sage ich euch, damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde.
Johannes 15,9b.11
Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe.
Johannes 13,34
Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
1. Korinther 13,13
Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen.
1. Korinther 16,14
Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.
Galater 6,2
Ertragt einander in Liebe und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens.
Epheser 4,2b-3
Seid untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem anderen, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus.
Epheser 4,32
Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.
2, Timotheus 1,7
Und ich bete darum, dass eure Liebe immer noch reicher werde an Erkenntnis und aller Erfahrung.
Philipper 1,9
Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist.
Römer 5,5b
Lasst uns aufeinander acht haben, und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken.
Hebräer 10,24
Die kirchliche Trauung ist eine feierliche Zeremonie nach der standesamtlichen Eheschließung, bei der sich das Brautpaar vor Gott das Ja-Wort gibt und um dessen Segen auf dem gemeinsamen Weg bittet. Zwölf Tipps, woran es vorher zu denken gilt.
1. Die richtige Kirche finden
In Berlin, Brandenburg und der schlesischen Oberlausitz gibt es eine Vielzahl an herrlichen großen Kirchen in der Stadt und bezaubernden Dorfkirchen in wunderschöner Lage. Erkundigen Sie sich unbedingt, für wie viele Gottesdienstbesucher die Kirche am besten geeignet ist und welche öffentlichen Verkehrsmittel zur Verfügung stehen. Sie können sich auch an einem anderen Ort als in einer Kirche trauen lassen, wenn Sie das wünschen – das sollten Sie allerdings frühzeitig mit dem Pfarrer oder der Pfarrerin Ihrer Wahl besprechen.
2. Die Trauung anmelden
Haben Sie sich für eine andere Kirche als Ihre Heimatgemeinde entschieden, sollten Sie sich zunächst überlegen, ob Sie von der Pfarrperson Ihrer eigenen Gemeinde getraut werden möchten, oder von jener der Kirche, in der die Trauung stattfinden soll. Im zweiten Fall erhalten Sie in Ihrer eigenen Gemeinde eine Bescheinigung ("Dimissoriale") darüber, die Trauung in einer anderen Gemeinde durchführen lassen zu dürfen. Klären Sie dann bei einem Telefonat mit dem zuständigen Gemeindebüro, ob Ihr Wunschtermin noch frei ist, und melden Sie die Trauung an. In der Karwoche und an manchen Feiertagen ist keine Trauung möglich.
3. Traugespräch führen
Der Pfarrer oder die Pfarrerin, der oder die Sie traut, trifft sich zur Vorbereitung mit dem Brautpaar. Zu diesem Gespräch sollten Sie Ihre Geburts-, Tauf- und Konfirmationsbescheinigungen mitbringen. Falls schon vorhanden auch die Heiratsurkunde vom Standesamt. Diese müssen Sie spätestens bei der kirchlichen Trauung vorlegen, denn erst, wenn ein Paar standesamtlich getraut ist, darf auch die kirchliche Hochzeit stattfinden.
Beim Traugespräch planen Sie mit dem Pfarrer oder der Pfarrerin gemeinsam den Ablauf der Trauung. Außerdem geht es auch um Sie als Paar: Was ist Ihnen in Ihrer Beziehung wichtig, was verbindet Sie, wie haben Sie sich kennengelernt?
4. Den richtigen Trauspruch wählen
Der Trauspruch ist ein Bibelwort, das Sie selbst oder gemeinsam mit Ihrem Pfarrer oder Ihrer Pfarrerin auswählen. Es ist ein persönliches Bekenntnis: Wofür möchten Sie als Paar Gott danken, worum möchten Sie bitten?
5. Die passenden Lieder aussuchen
Wenn Sie möchten, können Sie die christlichen Lieder, die im Gottesdienst gesungen werden, gemeinsam mit dem Pfarrer oder der Pfarrerin auswählen. Auch das können Sie bereits beim Traugespräch miteinander abstimmen.
6. Die musikalische Begleitung wählen
Informieren Sie sich, welches Musikinstrument in der Kirche vorhanden ist. Meist ist das eine Orgel, in kleinen Kirchen manchmal ein Harmonium. Wenn Sie darüber hinaus Wünsche für die musikalische Begleitung haben, sollten Sie das ebenfalls mit dem Pfarrer oder der Pfarrerin absprechen.
7. Mitgestalter anfragen
Wer soll Ihren Festgottesdienst mitgestalten? Professionelle Musiker? Familienmitglieder? Freundinnen und Freunde? Beziehen Sie sie frühzeitig in die Planung ein und erfragen Sie, ob eventuell Liedblätter oder ähnliches gedruckt werden sollten.
8. Ihre Wünsche fürs Gebet
Bei der Trauung bittet das Ehepaar oft mit einem persönlichen Gebet um Gottes Geleit und Beistand. Welche Wünsche möchten Sie in einem Gebet zum Ausdruck bringen? Sie können auch Freundinnen und Freunde oder/und Angehörige vorab bitten, Wünsche für Sie zu sammeln, die dann während der Trauung in ein Gebet einfließen.
9. Die Entscheidung über den Blumenschmuck treffen
Sie können, wenn Sie möchten, die Kirche mit Blumen für Ihren großen Tag schmücken lassen. Dafür sollten Sie sowohl mit einem Floristen als auch mit Ihrem Pfarrer oder Ihrer Pfarrerin sprechen: Zu welcher Uhrzeit kann und darf der Florist (oder Freundinnen und Freunde, Bekannte, Sie selbst) die Kirche schmücken? Muss ein Schlüssel organisiert werden? Die Kosten für den Blumenschmuck tragen Sie selbst.
10. Foto- und Videoaufnahme absprechen
Wenn jeder Hochzeitsgast mit seiner Handykamera filmt oder fotografiert, ist das für die Zeremonie oft störend. Besprechen Sie mit Ihrer Pfarrerin oder Ihrem Pfarrer, ob es zur Begrüßung einen Hinweis darauf geben soll, wann, wo und von wem fotografiert und gefilmt werden darf. Viele Paare entscheiden sich für einen professionellen Fotografen oder Fotografin, sodass niemand sonst das Handy zücken muss.
11. Die Kollekte am Ausgang bestimmen
Nach der Trauung, wenn Sie die Kirche verlassen, wird am Ausgang die Kollekte gesammelt. Wenn Sie für eine bestimmte Vereinigung sammeln möchten, besprechen Sie das mit Ihrem Pfarrer oder Ihrer Pfarrerin – er oder sie kann Ihre Gäste dann schon am Ende der Trauung darauf hinweisen.
12. Den Empfang nach der Kirche organisieren
Wohin soll es direkt im Anschluss an die Trauung für Ihre Gäste gehen? Möchten Sie draußen sofort gemeinsam anstoßen? Dann sollten Sie sicher gehen, dass vor der Kirche genügend Platz für Ihre Gäste vorhanden ist – und den Empfang mithilfe von Caterern oder Freundinnen und Freunden vorbereiten. Sie selbst werden damit beschäftigt sein, Glückwünsche entgegenzunehmen, sodass das Ausschenken von Getränken nicht in Ihrer Hand liegen sollte. Und nun: Herzlichen Glückwunsch – mit Gottes Segen!
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