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Bischof Christian Stäblein empfiehlt Gespräche mit AfD-Wählern

Der evangelische Bischof Christian Stäblein hat ein klares Nein zur AfD gefordert und zugleich zu Gesprächen mit ihren Wählern aufgerufen. Rechtspopulistische und rechtsextreme Ideologen der AfD führten einen Kulturkampf, der immer wieder Grenzen des Sagbaren überschreite und verschiebe, schreibt der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz in der Zeitung „Politik & Kultur“ des Deutschen Kulturrats (Juli-August-Ausgabe). Dies dürfe nicht hingenommen werden.

„Wo die Demokratie ausgehöhlt und bekämpft wird und an die Stelle gleicher Menschenwürde für alle der Vorrang eines Volkes treten soll, ist ein klares Nein gefordert“, schreibt Stäblein: „Erst recht, wenn menschenfeindliche Parolen unter den Funktionären einer Partei immer mehr zum Alltag werden.“

Vorwürfe, die Kirche schließe damit Menschen in unchristlicher Weise aus, seien nicht berechtigt, betont der Bischof: „Dieser Vorwurf geht am Kern vorbei, passt aber in ein Selbstbild, das sich, gerade auch in den Abwertungen anderer, immer in der Opferrolle sehen möchte.“ Wer menschenfeindliche Positionen unterstütze, schließe sich jedoch vom glaubwürdigen Vertreten des christlichen Menschenbildes selbst aus.

Wichtig sei zugleich, mit den „30 oder 40 oder gar 50 Prozent“ AfD-Wählern im Gespräch zu bleiben, die in Meinung und Motivation nicht alle rechtsextrem oder rechtspopulistisch seien, schreibt Stäblein. Nur durch Austausch bestehe die Möglichkeit zu Veränderungen. Kirchen seien dafür besonders geeignet, auch weil sie allein durch ihren Raum „eine gewisse Zivilisierung“ hervorriefen.

(epd)