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Bischof zu Ukraine-Flüchtlingen: Wir werden langen Atem brauchen

Der Berliner Bischof Christian Stäblein hofft auf eine anhaltend große Hilfsbereitschaft gegenüber den Ukraine-Flüchtlingen. „Ich glaube und hoffe, dass wir aus den Jahren 2015 bis 2017 gelernt haben, dass man von Anfang an einen realistischen Blick auf das haben muss, was zu tun ist“, sagte der Beauftragte für Flüchtlingsfragen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) der Berliner Wochenzeitung „Die Kirche“ (Ausgabe vom 17. April).

Es sei gut, dass nach einer anfänglichen Welle der Hilfsbereitschaft durch die vielen Ehrenamtlichen die staatlichen Stellen sich schnell umgestellt haben. „Allein mit ehrenamtlichen Kräften ist das nicht zu schaffen und soll auch nicht zu schaffen sein“, sagte Stäblein: „Das würde nur dazu führen, dass die Stimmung schnell wieder kippt.“

Er appellierte, diesmal „sehr viel realistischer“ zu schauen, „weil wir einen ganz langen Atem brauchen werden“: „Und weil wir den Menschen, gerade den vielen Kindern, auch eine Perspektive geben müssen.“

Die wichtigsten Dinge, die jetzt für die Geflüchteten passieren müssen, seien „ein Dach über den Kopf, Sicherheit geben, psychologisch, seelsorglich begleiten, aber dann vor allem: Integration“, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz: „Das heißt: Willkommensklassen organisieren, Sprachbildung, Schulbildung.“ Zudem brauchten die Menschen sofort auch eine Aufgabe. Das habe er bei einem Besuch der polnischen Partnerdiözese Schwidnica/Schweidnitz gesehen, wo laut Stäblein auch viele ukrainische Geflüchtete umfassend betreut werden.

(epd)