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Diakonie: Menschen fliehen verzweifelt vor russischer Offensive

Die russische Offensive in der Region Charkiw zwingt immer mehr Menschen in die Flucht. „Die Situation ist sehr prekär“, sagte der Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe in Kiew, Andrij Waskowycz am Samstag im RBB-Inforadio. Jetzt müssten auch die Menschen evakuiert werden, die bis zuletzt geblieben seien. Sie seien verzweifelt und auf psychologische Hilfe angewiesen.

Die russische Armee nehme immer mehr Städte im Norden von Charkiw ein. Besonders umkämpft sei die Stadt Woltschansk. Dort gebe es starken Beschuss und Straßenkämpfe. „Die Stadt wird systematisch zerstört“, sagte Waskowycz. Das wichtigste sei jetzt, die letzten verbliebenen Bewohner aus der Stadt zu bringen.

Die verließen ihre Häuser ohne Hab und Gut und flüchteten an den Stadtrand, wo die Polizei gemeinsam mit Hilfsorganisationen sie aufsammle und nach Charkiw bringe. Dort würden sie mit dem Nötigsten versorgt und in Unterkünften untergebracht: „Meistens sind das Studentenheime oder Hotels, die jetzt als Aufnahmestellen umfunktioniert werden.“ Aber auch die Evakuierungsautos stünden unter ständigem Beschuss, sagte Waskowycz.

Woltschansk mit vor dem Krieg 19.000 Einwohnern war 2022 schon einmal von russischen Truppen besetzt und wurde dann wieder befreit. „Die Leute haben das schon einmal erlebt“, sagt Waskowycz. Den Gesichtern der Menschen sehe man an, wie verzweifelt sie seien. Deswegen versuche man, auch psychologische Hilfe zu organisieren. Nach Schätzungen der UNO gibt es innerhalb der Ukraine inzwischen rund 3,7 Millionen Binnenflüchtlinge.

(epd)