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EKBO-Kulturbeirat: Mehr Wahrnehmbarkeit für die Kultur der Ukraine!

Rebecca Harms und Kateryna Rietz-Rakul zu Gast im Kulturbeirat der EKBO

Am 12. Juni informierte sich der Kulturbeirat der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) über die Situation von Kunst und Kultur in der Ukraine und in Deutschland. Die ehemalige Europaabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, Rebecca Harms und die Leiterin des Kulturinstituts der Ukraine in Berlin warben für mehr Unterstützung bei der Vermittlung von ukrainischer Kunst und Kultur in Deutschland. Die Kultur der Ukraine drohe sonst verloren zu gehen, bevor sie einer breiten Öffentlichkeit in Europa bekannt geworden sei. Die Mitglieder des Kulturbeirats sprachen sich für den Ausbau von Kooperationen zwischen kirchlichen Institutionen und dem Kulturinstitut der Ukraine aus.

Die ehemalige Europaabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen Rebecca Harms wies darauf hin, dass Putin seinen Krieg insbesondere auch gegen die kulturelle Identität der Ukraine führe. Es gehe ihm darum, die kulturelle Identität der Ukraine mit gezielten Angriffen auf Kirchen, Museen, Theater, Bibliotheken und Konzertsäle zu zerstören. Umso wichtiger sei der Schutz und die Vermittlung ukrainischer Kunst und Kultur, die gerade in Kriegszeiten als Lebenselixier der Menschen immer wichtiger werde – zumal viele Menschen die reiche ukrainische Kultur noch gar nicht kennen würden. Der Krieg drohe eine Kultur zu zerstören, bevor sie die Welt habe kennenlernen können. Umso wichtiger sei die Vermittlungsarbeit des Ukrainischen Kulturinstituts in Berlin.

Die Leiterin des Ukrainischen Kulturinstituts Kateryna Rietz-Rakul stellte die umfangreiche Arbeit des Instituts vor: Mit über 500 Projekten in allen künstlerischen Sparten habe das Institut seit seiner Gründung im März 2023 Kooperations- und Dialogprojekte in ganz Deutschland initiiert und durchgeführt, um die Ukraine als europäisches Land und ihre Kultur als eigenständige Kultur in Deutschland vorzustellen. Rietz-Rakul warb für die Zusammenarbeit zwischen dem Institut und kirchlichen Institutionen, die der Arbeit des Instituts mit Präsentationsräumen, Kooperationen und auch finanziell zur Seite stehen könnten. Das Institut werde weder durch die ukrainische noch die deutsche Regierung finanziert und sei auf Spenden und Förderungen angewiesen.

Die Beiratsmitglieder sprachen sich für den Ausbau von Kooperationen zwischen kirchlichen Institutionen und dem Kulturinstitut der Ukraine aus, um der Kultur der Ukraine mehr Sichtbarkeit zu ermöglichen.

Die Sprecherin und der Sprecher des EKBO-Kulturbeirates betonen:

Dr. h.c. (NUACA) Barbara Schneider-Kempf, Generaldirektorin a.D. der Staatsbibliothek zu Berlin: „Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sind insbesondere auch Theater, Museen, Bibliotheken und Sakralbauten Ziele der Zerstörung. So soll die nationale Identität der Ukraine vernichtet werden. Damit ginge ein bedeutender Teil des europäischen Kulturerbes verloren, den wir in Deutschland noch viel zu wenig kennen. Auch auf dem Gebiet der Kultur, ihrem Schutz und beim Wiederaufbau zerstörter Strukturen braucht die Ukraine unbedingt unsere volle Unterstützung.“

Bischof Dr. Christian Stäblein: „Hinter der Vernichtung von Kulturgütern in der Ukraine steht der furchtbare Versuch, Tradition und Identität der Menschen in der Ukraine zu zerstören. Zu unserer Solidarität mit der Ukraine gehört deshalb unbedingt auch ein Eintreten für das Bewahren der reichen, vielfältigen Kultur in Charkiw und vielen anderen Orten und Städten. Dank an alle, die dabei engagiert sind und dafür in diesen schweren Zeiten eintreten.“

Der Kulturbeirat der EKBO wurde am 8. April 2022 konstituiert und besteht aus 40 Vertreterinnen und Vertretern aus Kultur und Kirche. Er tagt zwei- bis dreimal im Jahr zu gemeinsamen Fragestellungen und Handlungsfeldern von Kultur und Kirche. Darüber hinaus dient er der Information und Beratung des Bischofs und der Kirchenleitung in kulturellen und kulturpolitischen Fragen.

(Pressemitteilung EKBO)