Der Förderverein des Südwestkirchhofs Stahnsdorf veranstaltet am Pfingstsamstag eine Führung für Kinder und Jugendliche über Deutschlands zweitgrößte Begräbnisstätte. Unter der Leitung von Friedhofsleiter Olaf Ihlefeldt seien Kinder und Jugendliche eingeladen, gemeinsam mit Familie und Freunden Bilder, Symbole und Texte an über 100 Jahre alten Gräbern zu entdecken und zu deuten, teilte der Förderverein am Dienstag in Stahnsdorf mit. Zum Programm gehört auch der Abstieg in Grüfte und die Besichtigung von Mausoleen auf dem Friedhof, der größer als 200 Fußballfelder ist.
„Wie im Selbstlauf und spielerisch erfahren die jungen Gäste etwas über die älteste Kultur der Menschheit - der Bestattungskultur - und sie verstehen schnell, dass der Tod zum Leben gehört und Friedhöfe ein Teil unseres gesellschaftlichen Lebens sind“, erklärte der Förderverein. Die Führung beginnt um 14 Uhr, Treffpunkt ist der Haupteingang.
Der Südwestkirchhof am südlichen Berliner Stadtrand zwischen Potsdam und Teltow wurde 1909 als Begräbnisstätte mehrerer Berliner Kirchengemeinden eröffnet. Der mehr als 200 Hektar große Friedhof steht unter Denkmalschutz und ist nach dem kommunalen Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf die zweitgrößte Begräbnisstätte in Deutschland.
Auf dem Südwestkirchhof sind auch zahlreiche Prominente bestattet, darunter der Künstler Lovis Corinth (1858-1925), der Komponist Engelbert Humperdinck (1854-1921) und die Schriftstellerin und Holocaust-Überlebende Inge Deutschkron (1922-2022). Der Friedhof gehört zur Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.
(epd)