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Gedenken an gestorbenen Flüchtlinge

Mit einer 32-stündigen Namenslesung ist am Wochenende in der Berliner Passionskirche an die Tausenden auf der Flucht nach Europa ums Leben gekommenen Menschen erinnert worden. Verlesen wurden in der Kirche am Marheinekeplatz zwischen Samstag 10 Uhr und Sonntag 18 Uhr mehr als 58.000 Namen von Opfern der „Festung Europa“, wie der evangelische Kirchenkreis Berlin Stadtmitte auf seiner Internetseite mitteilte. Vorgelesen wurden ihre Namen und die Umstände ihres Todes.

An der Lesung anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni beteiligte sich unter anderem der evangelische Bischof Christian Stäblein. Die Namen der Toten wurden zudem auf Stoffstreifen vor und in der Kirche aufgehängt.

Allein im vergangenen Jahr 2023 seien nach UN-Angaben mit mindestens 8.565 Personen weltweit so viele Menschen auf der Flucht gestorben wie seit Beginn der Erhebung im Jahr 2014 nicht, hieß es. „Sie verloren ihr Leben im Meer, an den europäischen Außengrenzen, in Lastwagen, in Wäldern auf der Suche nach einem sicheren Ort“, hieß es: „Männer, Frauen, Jugendliche, Kinder, Babys. Wir gedenken ihrer mit einem Mahnmal und einer Gedenkaktion.“

Bischof Christian Stäblein, der auch Flüchtlingsbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) nannte am Sonntag die Tausenden Todesopfer einen „bleibenden Skandal“: „Es muss sich etwas ändern. Man lässt keinen Menschen ertrinken. Punkt.“

Die Gedenkaktion „Beim Namen nennen“ findet nach Angaben der Organisatoren zum Weltflüchtlingstag in vielen europäischen City-Kirchen statt. Am Donnerstag veranstaltet auch der Berliner Dom eine öffentliche Verlesung.

(epd)