Zur Hauptnavigation springen Zur Suche springen Zum Inhalt springen
InstagramRSSPrint

Kirchen besorgt über Räumung von Kirchenasylen

Die evangelische und die katholische Kirche haben sich besorgt über vermehrte Räumungen von Kirchenasylen in Deutschland geäußert. Der Flüchtlingsbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Christian Stäblein, sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), diese Entwicklung bereite große Sorge. Der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, sagte, auch die katholischen Bischöfe nähmen die vermehrten Räumungen von Kirchenasylen besorgt zur Kenntnis.

Nach Angaben der Ökumenischen Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche gab es seit Juli 2023 sieben Räumungen, Räumungsversuche oder Räumungsandrohungen von Kirchenasylen in Deutschland. Am Dienstag war bekannt geworden, dass Polizei und Landesbehörden in Niedersachsen im Landkreis Uelzen ein Kirchenasyl in einer evangelischen Gemeinde beendet und eine russische Familie nach Spanien abgeschoben hatten.

Stäblein sagte, die Auflösung des Kirchenasyls „unter massivem Polizeiaufgebot und Vollstreckung von Zwangsmaßnahmen an einer Familie in einer nachweislich schwierigen humanitären und gesundheitlich überaus belasteten Situation wirft deutliche Fragen an den behördlichen Umgang mit dem Kirchenasyl auf“. Kirchengemeinden machten es sich nie leicht, wenn sie ein Kirchenasyl gewähren, fügte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) hinzu. Deshalb sei das Gespräch zwischen Kirchen und Behörden so dringlich, damit man zu einem gemeinsamen humanitären Umgang mit Menschen in akuten Notsituationen gelange.

(epd)