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Militärseelsorge wird internationaler

Die Militärseelsorge in Deutschland sieht sich durch die veränderte Situation in der Bündnis- und Landesverteidigung vor neue Herausforderungen gestellt. Der Dienst müsse sich international stärker vernetzen, sagte der evangelische Militärbischof Bernhard Felmberg am Donnerstag in Weimar zum Abschluss des Jahrestreffens der Evangelischen Militärgeistlichen in Deutschland.

So erfordere etwa die Stationierung einer 5.000 Soldaten starken Brigade in Litauen die seelsorgerische Betreuung der mit dorthin umziehenden Familien und Zivilkräfte. Hier müsse die evangelische Militärseelsorge bereits vorhandene kirchliche Infrastruktur, vor allem Kindergärten und Schulen, mit den Partnern in Litauen stärken und erweitern. „Dafür werden wir eng mit der evangelischen Kirche in Litauen und ihrer Diakonie zusammenarbeiten“, sagte Felmberg.

Eine enge Zusammenarbeit werde auch mit Militärseelsorgern anderer befreundeter Staaten angestrebt. Schwedische Militärgeistliche sollten auch deutsche Soldaten begleiten und deutsche Seelsorger dänische Soldaten. „Militärseelsorge muss international gedacht werden“, sagte Felmberg.

Die Nachfrage nach den seelsorgerischen Angeboten nimmt den Angaben zufolge zu. Soldaten fragten häufiger um Rat, etwa wie in der Familie mit den Themen des eigenen Todes oder des Tötens umgegangen werden könne.

Rund 30 Prozent der Bundeswehrangehörigen sind evangelische Christen. Die Quote der Kirchenaustritte liegt laut Felmberg in der Bundeswehr weit unter dem Durchschnitt in der Evangelischen Kirche in Deutschland.

(epd)