Zur Hauptnavigation springen Zur Suche springen Zum Inhalt springen
InstagramRSSPrint

Projektauftakt „Diagnose Demenz – wie weiter?“

Die Diagnose kann ein Schock sein – Demenz. Genau da setzt das neue Projekt „Diagnose Demenz – wie weiter?“ des Geistlichen Zentrums für Menschen mit Demenz und deren Angehörige und des Evangelischen Kirchenkreises Tempelhof-Schöneberg an. Zur Auftaktveranstaltung am 27. Juni um 19 Uhr in der Apostel-Paulus-Kirche liest Autorin Katrin Seyfert aus ihrem autobiografischen Buch „Lückenleben“.

Zum Projekt: Die Diagnose einer beginnenden Demenz kann für alle Beteiligten ein Schock sein. Das Projekt „Diagnose Demenz – wie weiter?“ gibt Hilfestellungen, den Krankheitsbeginn zu gestalten und Perspektiven für den weiteren Lebens- und Krankheitsverlauf zu entwickeln. Es will Netzwerke bilden, Impulse geben, in den Austausch zu Sinnfragen gehen, musikalische, künstlerische und andere Bewegungsangebote bieten und gemeinsam mit den Betroffenen das existentiell Bedeutsame aus der eigenen Biographie heraus erarbeiten.

Verantwortlich für das Projekt ist Pädagoge und Dozent Ronald Oesterreich. Den innovativen Schwerpunkt der Arbeit verortet er in der Erwachsenenbildung: „Wir wollen Personen mit einer frühdiagnostizierten Demenz mit erwachsenenbildnerischen Angeboten begleiten. Im Anfangsstadium der Krankheit können sich die Betroffenen selbst noch artikulieren und mitteilen, was sie benötigen und was ihnen guttut. Welche Ängste bestehen und welche Wünsche?“ Das Projekt wird vom Evangelischen Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg und dem Geistlichen Zentrum für Menschen mit Demenz und deren Angehörige getragen und durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie gefördert.

Zur Lesung: Fünf Jahre hat Katrin Seyfert ihren Mann durch seine Alzheimer-Erkrankung begleitet. Anfang 50 war er, als er die Diagnose bekam, Arzt und Vater ihrer gemeinsamen drei und insgesamt von fünf Kindern. Sie hat den Familienalltag organisiert, die Finanzen, den Pflegedienst. Schließlich die Beerdigung. Schonungslos offen und brutal ehrlich erzählt: Wie sie mit der Rolle hadert, die ihr erst als pflegende Ehefrau, dann als Witwe zugeschrieben wird. Und wie sie ihren eigenen Weg findet, sich mit der Lücke, die ihr Mann hinterlassen hat, zu arrangieren. Das Leben schlug zu, mit ihren Texten schlägt sie zurück: gegen die Konventionen, gegen die Tabus, gegen die Selbstverleugnung.

Lesung „Lückenleben“ von Katrin Seyfert und Projektauftakt „Diagnose Demenz – wie weiter?“

Austausch zu Lesung und Projekt mit Katrin Seyfert, Ronald Oesterreich und Geertje Bolle, Moderation: Philipp Hedemann

Donnerstag, 27. Juni, 19.00 Uhr, Apostel-Paulus-Kirche, Grunewaldstraße 77a, 10823 Berlin

Eintritt frei

 

(Pressemitteilung Evangelischer Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg)