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Starkes Signal der Geschlossenheit gegen Rechtsextremismus: Kultur der Vielfalt stärken!

Kulturbeirat der EKBO zur Europawahl und den Kommunalwahlen.

Gestern tagte der Kulturbeirat der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) im Evangelischen Zentrum der EKBO zum Umgang mit der AfD nach den Europa- und Kommunalwahlen. Das Beratungsgremium der Landeskirche aus Vertreterinnen und Vertretern aus Kultur und Kirche betonte die Notwendigkeit einer gemeinsamen Kraftanstrengung zur Stärkung einer Kultur der Vielfalt in Deutschland.

Unter dem Titel „Was, wenn morgen die AfD regieren würde – Herausforderungen für Kultur und Kirche“ berieten die Mitglieder des Kulturbeirats über Strategien zum Umgang mit der erstarkten Rechten nach den Europa- und Kommunalwahlen. Holger Bergmann, Initiator der Initiative „Die Vielen“ warnte vor der kulturpolitischen Agenda der AfD, die sich für ein völkisch-nationales Kulturverständnis einsetze und betonte die Notwendigkeit, jetzt gemeinsam gegenzusteuern und mit vereinten Kräften gegen das Erstarken der Rechtsextremen anzugehen. Auch ein mögliches Verbotsverfahren der AfD gehöre zu diesen legitimen Mitteln einer wehrhaften Demokratie. Auch Bischof Stäblein warnte vor den menschenfeindlichen Bestrebungen der AfD, der es darum gehe, aus einer imaginierten Opferrolle heraus die Demokratie auszuhöhlen und letztlich abzuschaffen. Er forderte eine widerständige Kirche, die dem entgegentrete und sich zugleich mit der Kultur verbünde, gerade jetzt nach den Wahlergebnissen vom vergangenen Sonntag.

Es sei, betonten die Beiratsmitglieder, Zeit für ein beherztes Zusammenstehen von Kultur und Kirche im gemeinsamen Kampf für den Erhalt einer vielfaltsorientierten internationalen Kultur in Deutschland. Es gebe viele Möglichkeiten, mit Blick auf die kommenden Landtagswahlen eine vielfältige Kulturlandschaft zu stärken – sei es durch Demonstrationen, Vernetzungen zwischen Kultur und Kirche, das Offenhalten und Neuschaffen von Diskursräumen bis hin zur Prüfung rechtlicher und gesetzlicher Möglichkeiten mit Blick auf das Vereins- und Gemeinnützigkeitsrecht. Insbesondere in den ländlichen Regionen sei partizipative, aktivierende Kulturarbeit vor allem auch mit Blick auf die junge Generation entscheidend.

Die Sprecher des EKBO-Kulturbeirates betonen:

Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats: „Der wachsende Rechtsextremismus in unserem Land bedroht den Kulturbereich im Kern. Die Freiheit der Kunst ist akut gefährdet. Ich freue mich, dass wir mit der EKBO einen starken Partner im Kampf gegen den Rechtsextremismus an unserer Seite wissen.“

Bischof Dr. Christian Stäblein: „Gemeinsam mit den Kulturschaffenden stehen wir leidenschaftlich für Menschenwürde und Demokratie ein. Es gilt, die Menschen zu hören und zugleich dem Rechtsextremismus zu wehren. Ich bin froh über das Bündnis von Kirche und Kultur.“

Der Kulturbeirat der EKBO wurde am 8. April 2022 konstituiert und besteht aus 40 Vertreterinnen und Vertretern aus Kultur und Kirche. Er tagt zwei- bis dreimal im Jahr zu gemeinsamen Fragestellungen und Handlungsfeldern von Kultur und Kirche. Darüber hinaus dient er der Information und Beratung des Bischofs und der Kirchenleitung in kulturellen und kulturpolitischen Fragen.

(Pressemitteilung EKBO)