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"Wir brauchen einen demütigen Umgang mit der Schöpfung"

Zum Ökumenischen Tag der Schöpfung hat Bischof Stäblein einen Biohof und den Landeswald Lübben besucht

Bischof Stäblein im Wald bei Luckau. Foto: Amet Bick / EKBO
Auf dem Bio-Hof Gut Ogrosen in der Lausitz mit dem Hof-Eigentümer Lucas Lütke Schwienhorst. Foto: Amet Bick / EKBO
Im Stall mit Lucas Lütke Schwienhorst. Foto: Amet Bick / EKBO
V.l.: Jörg Dunger, Peter Kopsch (Förster im Landeswald Lübben), Jonny Weißmüller, Bischof Christian Stäblein, Thomas Köhler (Superintendent im Kirchenkreis Niederlausitz)

„Wir müssen den Lebensmitteln wieder den Wert geben, den sie haben“, sagte Bischof Christian Stäblein nach seinem Besuch auf dem Bio-Hof Gut Ogrosen in der Lausitz. Eigentümer Lucas Lütke Schwienhorst nahm sich am Donnerstag zwei Stunden Zeit, um ihm seinen Betrieb zu zeigen.

In den Ställen und auf den Wiesen werden die Kühe artgerecht gehalten, mit viel Platz und wenig Stress. Aus der Milch wird schon auf dem Hof Käse hergestellt, der dann im Hofladen verkauft wird. Die Fruchtfolgen auf dem Feld wechseln sich ab, der Boden soll nicht ausgelaugt werden. Nachhaltige Landwirtschaft, die sich den natürlichen Kreisläufen anpasst und in der es nicht um Masse und Profit geht, sondern um die Herstellung edler Produkte, das müsse die Zukunft sein, so Bischof Stäblein.

Die Arbeit der Landwirte und Landwirtinnen brauche Wertschätzung und ihre Produkte müssen sie zu einem angemessenen Preis verkaufen können. „Wie in so vielen Bereichen brauchen wir auch in der Landwirtschaft eine Transformation und spürbare Veränderungen.“ Auch im Umgang mit den Tieren. „Sie sind Schöpfung. Es kann nicht sein, dass Schöpfung nur ausgebeutet wird, um Profit zu machen. Wir brauchen wieder einen demütigen Umgang mit ihr.“

In der Nähe von Luckau machte Bischof Stäblein einen Gang durch den Landeswald, geführt von Förster Jörg Dunger, der die Försterei Lübben leitete, und dem Förster vor Ort, Peter Kopsch. Dieser Wald wird ökologisch bewirtschaftet, das heißt, er wächst überwiegend frei, ohne drastische Eingriffe. So entwickelt sich ein stabiler Mischwald mit vielen jungen Bäumen, der der Trockenheit und Hitze in Folge des Klimawandels besser standhalten kann.

In der Landeskirche sind insgesamt 9.000 Hektar Wald im Besitz von Kirchengemeinden. Auch hier wird empfohlen, wo es noch nicht geschieht, die nun nötigen Veränderungen anzugehen und den Wald umzubauen.

Hintergrund des Besuchs des Bischofs war, dass er am 2. Oktober im Erntedank-Gottesdienst in Luckau predigt und sich vorab kundig machen wollte, wie Landwirtschaft und Forstwirtschaft über den heißen Sommer gekommen sind und vor welchen Herausforderungen sie angesichts des Klimawandels stehen.

Text und Fotos: Amet Bick / EKBO