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Berliner Landeskirche beruft Antisemitismusbeauftragte

Berlin (epd). Die Berliner Landeskirche wird künftig eine Antisemitismusbeauftragte haben. In das Amt wird am Mittwoch die landeskirchliche Beauftragte für Erinnerungskultur, Pfarrerin Marion Gardei, berufen, wie die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) am Dienstag in Berlin ankündigte. Das neu geschaffene Amt einer Beauftragten für jüdisches Leben und für den Kampf gegen Antisemitismus sei ein Beitrag dazu, theologischen und politischen Antisemitismus in der eigenen Tradition und im gegenwärtigen kirchlichen Leben zu bekämpfen, sagte Bischof Christian Stäblein. Das sei "heute nötiger denn je". "Schlimm, dass es so ist, aber wir stellen uns als Kirche dieser Herausforderung. Antisemitismus ist Gotteslästerung, dagegen anzugehen unsere erste Aufgabe", betonte der Bischof.

Zu den Aufgaben der Antisemitismusbeauftragten gehört demnach die Sensibilisierung kirchlicher Mitarbeiter gegen antijüdische Vorurteile, auch im Hinblick auf die Inhalte theologischer Ausbildungen. Außerdem werde sich die Beauftragte im Sinne einer Aufarbeitung mit antijüdischen Traditionen im Bereich der Landeskirche beschäftigen und Kontakte mit Institutionen jüdischen Lebens auf- und ausbauen.

Als Beauftragte für Erinnerungskultur engagiert sich Pfarrerin Gardei den Angaben zufolge seit 2015 auch im christlich-jüdischen Dialog und organisiert interreligiöse Gedenkgottesdienste. Antisemitische Grundeinstellungen seien auch in den Kirchen zu finden, sagte Gardei: "Wir müssen uns von antijüdischen Inhalten klar abgrenzen."