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Brandenburger Freiheitspreis für Pfarrerin Beatrix Spreng

"Bands auf festen Füßen": Das gegen Rechtsextremismus gerichtete Jugend-Musik-Projekt "BAFF" hat Pfarrerin Beatrix Spreng auch über Brandenburg hinaus bekannt gemacht. Nun wird sie für ihr Engagement mit dem Brandenburger Freiheitspreis geehrt.

Der Brandenburger Freiheitspreis 2020 des Domstifts Brandenburg geht an die evangelische Pfarrerin Beatrix Spreng aus Joachimsthal. Die Theologin engagiere sich seit mehr als 25 Jahren gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit, insbesondere mit ihrer Jugendarbeit, erklärte der Kurator des Domstifts, Cord-Georg Hasselmann, am Freitag in Brandenburg an der Havel und Berlin zur Begründung. Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung ist in diesem Jahr dem Thema "Demokratie leben - gegen den Populismus" gewidmet.

Der Brandenburger Freiheitspreis soll am 11. Oktober bei einem Festakt im Dom zu Brandenburg überreicht werden, hieß es. Die Laudatio werde Elke Büdenbender, die Ehefrau des Bundespräsidenten und Schirmherrin des Preises, halten. Die Preisträgerin sei aus knapp 50 Vorschlägen ausgewählt worden.

Als Beatrix Spreng vor 26 Jahren als Pfarrerin die evangelische Gemeinde Joachimsthal in der Schorfheide übernahm, habe es im Ort immer wieder Probleme durch Übergriffe von Rechtsradikalen gegeben, hieß es. Um Kinder und Jugendliche vor dem Abdriften in die rechte Szene zu bewahren, habe die Theologin mehrere Gruppen ins Leben gerufen, anfangs gegen erheblichen Widerstand.

In Bands und Tanzgruppen würden so das Selbstbewusstsein und das Gruppengefühl der Jugendlichen gestärkt, damit rechtsradikales Gedankengut keine Chance bekomme, hieß es weiter. Vor allem das vielfach ausgezeichnete Projekt "BAFF - Bands auf festen Füßen" sei weit über die Grenzen Brandenburgs hinaus bekanntgeworden. Daran beteiligen sich den Angaben zufolge derzeit sechs Gruppen mit insgesamt 60 Kindern und Jugendlichen.

"Die Grundlagen unserer freiheitlichen Gesellschaftsordnung werden immer unverhohlener durch populistische Bewegungen, überwiegend von rechts, infrage gestellt", betonte Hasselmann. Pfarrerin Beatrix Spreng habe vor diesem Hintergrund inzwischen mehr als ein Vierteljahrhundert lang vorbildlich gezeigt, wie wehrhafte Demokratie aussehen könne.

"Wir hoffen, dass ihr Einsatz viele andere motiviert, sich wie sie, zur Not auch gegen Widerstände, couragiert für die Wahrung unserer Freiheit einzusetzen", betonte Hasselmann. Sie freue sich sehr über die Auszeichnung, erklärte Spreng: "Unsere Arbeit zeigt, dass wir dem Rechtsextremismus keineswegs hilflos ausgeliefert sind." In Joachimsthal hätten Kinder und Jugendliche mit Musik und Tanz nun "fast schon seit Generationen gelernt, selbstbewusst zu werden und Demokratie zu leben".

Der Brandenburger Freiheitspreis wurde 2015 anlässlich des 850. Domjubiläums vom Domstift Brandenburg ins Leben gerufen. Er wird den Angaben zufolge alle zwei Jahre an herausragende Personen oder Institutionen vergeben, die durch ihr Engagement in den Bereichen Kultur, Religion, Wirtschaft oder Politik zur Verwirklichung des Freiheitsgedankens beigetragen haben.

Vorsitzender der fünfköpfigen Jury ist der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Berliner Altbischof Wolfgang Huber. Erster Preisträger war 2016 das Menschenrechtszentrum Cottbus. 2018 wurde die Wohnungsbaugenossenschaft "Bremer Höhe" ausgezeichnet. Das Domstift Brandenburg gilt als älteste Institution des Landes Brandenburg.

(epd) 

Info
Der Brandenburger Freiheitspreis wird am Sonntag, dem 11. Oktober, um 17 Uhr bei einem Festakt im Dom zu Brandenburg überreicht.

www.brandenburger-freiheitspreis.de 
www.dom-brandenburg.de