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Frauen für den Frieden: Zeitzeuginnengespräch mit Ulrike Poppe und Almut Ilsen

Am 29. September um 19 Uhr in der Gethsemane-Kirche in Berlin Prenzlauer Berg

Almut Ilsen (links) und Ulrike Poppe. Fotos: Tobia Nooke (li.) / Almut Ilsen
Almut Ilsen (links) und Ulrike Poppe. Fotos: Tobia Nooke (li.) / Almut Ilsen

Ulrike Poppe und Almut Ilsen gehören zu den wichtigsten Zeitzeuginnen, was das Engagement der Frauen für den Frieden in Ostberlin und DDR-weit in den 1990er Jahren angeht. Am Dienstag, 29. September 2020, sind die beiden DDR-Bürgerrechtlerinnen in der Gethsemane-Kirche zu Gast. Sie stellen ihr Buch SEID DOCH LAUT über die Aktionsgruppe Frauen für den Frieden /Ostberlin in den 1980er Jahren vor.

Bei der anschließenden Diskussion geht es um folgende Fragen: Welchen Anteil hatten die Frauen für den Frieden am Einsturz der paternalistisch geprägten Diktatur in der DDR? Viele der Frauen in der Aktionsgruppe hatten kleine Kinder. Wie ließen sich politisches Engagement und Familie vereinbaren? Welche Rolle spielte ihre Vernetzung – sowohl innerhalb der DDR, aber auch mit West-Berliner, westdeutschen und internationalen Akteurinnen, und die Einbettung in die internationale Friedensbewegung von unten? Was ist nach 1989 aus den „Friedensfrauen“ geworden?

Im Gespräch mit den Zeitzeuginnen werden auch die Parallelen und Unterschiede zu den aktuellen Entwicklungen in Belarus eine Rolle spielen. Die Diskussion findet im Anschluss an eine Andacht für Belarus statt. Beginn der Andacht ist um 18 Uhr in der Gethsemanekirche. Weitere Informationen über die politische Andacht „Wachet und Betet“ finden Sie hier

Hintergrund:

Über Frauen für den Frieden
Im März 1982 hatte die DDR-Volkskammer ein Gesetz verabschiedet, das die Einbeziehung von Frauen in die allgemeine Wehrpflicht ermöglichte. Sieben Frauen formulierten einen Protestbrief, den insgesamt etwa 130 Frauen aus Berlin und Halle (Saale) unterschrieben. Aus dieser Aktion im Herbst 1982 entstanden die „Frauen für den Frieden“ in Ostberlin und DDR-weit.SEID DOCH LAUT ist eine Gemeinschaftspublikation der Akteurinnen von damals und erzählt die Geschichte der Ostberliner Frauen für den Frieden. Sie hatten jedoch Gleichgesinnte in der gesamten DDR, die sich an ihren jeweiligen Orten ebenfalls als Frauen für den Frieden zusammenschlossen.

Die Aktionen der Frauen riefen unverzüglich die DDR-Sicherheitsorgane auf den Plan. Das Ministerium für Staatssicherheit vermutete zwar für längere Zeit Männer und westliche Geheimdienste als Drahtzieher, sah aber bereits im Herbst 1982 die Gefahr der Entstehung einer oppositionellen und unabhängigen Frauenbewegung.