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Historiker: Lernort Garnisonkirche mit Erhalt von DDR-Bau stärken

Potsdam (epd). Der Historiker Eckart Conze hat sich für den Erhalt eines DDR-Gebäudes am historischen Standort der Potsdamer Garnisonkirche ausgesprochen. Mit einem Gesamtensemble aus dem neuen Kirchturm, dem als Kunsthaus genutzten DDR-Rechenzentrum und einem modernen Neubau am Ort des Kirchenschiffs könnten historische Zeitschichten sichtbar gemacht werden, sagte Conze den "Potsdamer Neuesten Nachrichten" (Montag): "Die historische Authentizität des Ortes würde das stärken."

Bei dem Bauprojekt gehe es "nicht um einen originalgetreuen Wiederaufbau um jeden Preis, sondern um die Garnisonkirche als Gesamtkomplex, als Lern- und Erinnerungsort", zu dem auch das Rechenzentrum gehöre, sagte Conze: "Die Komplexität des Ortes würde dadurch unterstrichen, die Idee des Lernorts könnte dadurch gewinnen."

Conze sprach sich zugleich für eine kritische Auseinandersetzung mit dem Wiederaufbau des Garnisonkirchturms aus. Der Wiederaufbau sei "von enormer erinnerungskultureller und damit politischer und gesellschaftlicher Bedeutung" und auch deshalb umstritten, sagte der Historiker, der auch dem wissenschaftlichen Beirat der Garnisonkirchenstiftung angehört: "Er braucht sowohl die kritische, die kontroverse öffentliche Auseinandersetzung als auch die Diskussion in den Gremien der Stiftung."

Die historische Garnisonkirche sei schon früh zu einem Symbolort von Militarismus und Demokratiefeindlichkeit geworden und könne kein positiver Bezugspunkt sein. Mit dieser Geschichte müsse angemessen umgegangen werden, sagte der Historiker: "Sie darf kein Identifikationsort für alte und neue Rechte werden."

epd ost yj bue
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