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Spendenaufruf zugunsten der Flüchtlinge auf Lesbos

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Italien sammelt Spenden für Moria. Und auch in der Gemeinde Heilig-Kreuz-Passion in Berlin-Kreuzberg wird gesammelt

Das Camp auf Moria im September 2020. Fotos: Kirsty Evans / Omar Alshakal
Das Camp auf Moria im September 2020. Fotos: Kirsty Evans / Omar Alshakal

Während Europa damit beschäftigt ist, auf die zweite Welle der Corona Virus Pandemie zu reagieren, spielt sich an den südöstlichen Grenzen des Kontinents eine Tragödie ab. Moria, das größte Flüchtlingslager Europas, fiel vor zwei Wochen einem Brand zum Opfer. 

Dreizehntausend Menschen, Kinder, Jugendliche, Frauen, Männer und Alte haben durch diesen Brand die letzte, wenn auch alles andere als menschenwürdige, Zuflucht verloren. Tausende von Flüchtlingen irrten, bewacht von Militär und Polizei, tagelang auf den Straßen der Insel umher, schutzlos der Sonne ausgesetzt und mit nicht einmal einer Decke, um sich vor den kalten Abendwinden zu schützen. Oft ohne Verpflegung und, noch schlimmer, ohne Wasser.

Und: Auch unter den ein weiteres Mal heimatlos gewordenen Menschen von Moria zirkuliert das Corona Virus. Rund 200 Flüchtlinge wurden bereits positiv auf Covid-19 getestet und unter Quarantäne gestellt. Wie viele Infizierte es tatsächlich sind, ist nicht absehbar. Die Bevölkerung der Insel ist verzweifelt und verärgert, am Ende ihrer Geduld, fühlt sich alleingelassen von allen.

Griechenland ist alleingelassen mit dieser Ausnahmesituation. Hilfe und Unterstützung kommt unter anderem von der UN und den Mitarbeitern und Freiwilligen der unterschiedlichen NGOs, die auf der Insel tätig sind. Seit einigen Tagen haben Militär, Polizei und Mitarbeiter des UNCRH Hilfswerks damit begonnen, ein neues Camp zu errichten. In nur wenigen Tagen wurden hunderte von Zelten aufgestellt. Zum Stichtag 23. September konnten bereits an die zehntausend Menschen ins Camp zurückgeführt werden. Menschen, denen es an allem fehlt.

In den ersten Tagen nach dem Brand von Moria war alles blockiert, nun haben auch die NGOs wieder Zutritt zum Flüchtlingscamp. In den Tagen zuvor haben sie die auf der Insel verstreuten Flüchtlinge mit dem Lebensnotwendigsten versorgt. Eine dieser Organisationen ist Refugee4Refugees, 2017 von Omar Alshakal gegründet, der selbst als Flüchtling aus Syrien 2014 auf Lesbos gestrandet ist. Nach einem kurzen Aufenthalt in Deutschland ist der heute 26jährige wieder zurückgekehrt, mit dem Ziel, sich der Bedürftigsten unter den Flüchtlingen anzunehmen. Viele der freiwilligen Mitarbeiter seiner NGO sind selbst Migranten und leben im Camp.

Das neue Lager ist direkt an der Küste gelegen, die Zelte sind von leichter Struktur und nicht unbedingt sturmgeprüft oder winterfest. Das Augenmerk von Refugee4Refugees gilt vor allem Schwangeren, jungen Familien, Behinderten und unbegleiteten Minderjährigen. Erstes Ziel ist im Augenblick, die neuen Zelte wintertüchtig zu machen. In erster Linie geht es darum, sie mit einem Holzboden als Schutz vor Kälte, Feuchtigkeit und Schlamm auszustatten und die Struktur der Zeltwände zu verstärken, damit sie nicht dem ersten Regenguss oder Windböen nachgeben und auch der Gischt hoher Wellen standhalten können.

Außerdem versucht Refugee4Refugees, zusätzliche und angemessene Nahrungsrationen wie Gemüse, Obst, Eier und Milchprodukte für Schwangere und Kinder zur Verfügung zu stellen und stattet die Flüchtlinge mit Decken, Stiefeln und Jacken aus und allem, was es sonst noch für die kommenden Monate braucht. 

Nick Powell ist einer der Verantwortlichen von Refugee4Refugees auf Lesbos. "Unser Ziel ist es, die Lebensbedingungen der Menschen im neuen Camp von Anfang an zu verbessern“, sagt der Australier.  „Der Winter steht vor der Tür, dafür müssen wir jetzt alles vorbereiten.“ Winterization nennt er das. 

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Italien teilt die Aufrufe jener, die ein sofortiges Eingreifen der Europäischen Union auf Lesbos fordern. Über ein Gemeindeglied verfügt die ELKI über einen Kontakt zu Refugee4Refugees und hat entschieden, die Organisation direkt zu unterstützen. In seiner letzten Sitzung hat das Konsistorium der ELKI beschlossen, der NGO eine Soforthilfe von 7.000 € zukommen zu lassen und einen Spendenaufruf zu starten. 

Nach der Spendenkampagne zugunsten der Evangelischen Krankenhäuser in Genua und Neapel und des Krankenhauses in Bergamo, Giovanni XXIII während des durch die Covid-Pandemie bedingten Lockdowns, bittet die ELKI nun um einen Beitrag, um jene zu unterstützen, die sich Tag für Tag dafür einsetzen, die größte Not der Flüchtlinge auf Lesbos zu lindern.   

Bankdaten:

“ELKI FÜR MORIA” 
Refugee4Refugees
IBAN: GR30 0171 3550 0063 5514 0495 233
BIC/Swift code: PIRBGRAABank Address: Piraeus Bank, Mytilene, Lesvos, Greece 811 00
Tax Identification Number (Greece registered): 997257688 

www.chiesaluterana.it 

Helfen in der EKBO:

Pfarrerin Ute Gniewoß und Konrad Wolf aus der Gemeinde Heilig-Kreuz-Passion in Berlin-Kreuzberg sind seit Anfang September auf Lesbos und helfen im Flüchtlingscamp Pikpa der Organisation "Lesvos Solidarity": https://www.lesvossolidarity.org/en/ 

Seit dem Brand in Moria organisieren die Helfer und die dort untergebrachten Geflüchteten tägliche Lieferungen von Lebensmitteln und Hilfsgütern für die obdachlosen Flüchtlinge auf den Straßen.

Hier können Sie helfen:

Kirchengemeinde HeiligKreuzPassion, Evangelische Bank eG
IBAN De37520604100203995577
Verwendungszweck: Flüchtlingshilfe Lesbos

(für Spendenquittung Name und Adresse angeben!)