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Ver.di im Osten kritisiert Kirche wegen gescheiterem Tarifvertrag

Leipzig/Zwickau (epd). Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hat die kirchliche Blockade eines allgemeinverbindlichen Pflege-Tarifvertrags kritisiert. "Die Leidtragenden dieser Entscheidung sind vor allem Frauen", erklärte Gewerkschaftssekretärin Simone Bovensiepen auch mit Blick auf den internationalen Frauentag am Montag in Zwickau.

"Mit einem bundesweiten Tarifvertrag in der Altenpflege wäre es möglich gewesen, die Mindestentgelte in der Pflegebranche bis Mitte 2023 um durchschnittlich 25 Prozent zu steigern", sagte Bovensiepen. Caritas und Diakonie hätten jedoch aus fadenscheinigen Gründen dafür gesorgt, dass der Vertrag nicht umgesetzt wird.

Mit Blick auf den Frauentag ergänzte sie, beim Thema Gleichberechtigung gehe es nicht nur um den Anteil von Frauen in Führungspositionen, sondern um alle Ebenen. "Vor allem aber müssen wir die vielen Frauen im Blick haben, die nach einem harten Arbeitsleben von ihrer Rente nicht leben können", betonte Bovensiepen.

Die Arbeitsrechtliche Kommission der katholischen Caritas hatte Ende Februar ihr Veto gegen einen Entwurf für einen bundesweiten Tarifvertrag in der Pflege eingelegt, für den sich auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) eingesetzt hatte. Die evangelische Diakonie entschied kurz darauf, nicht mehr über den Vertrag abzustimmen. Das Veto der Caritas hatte in der Branche und in der Politik, aber auch verbandsintern harsche Kritik ausgelöst. Zu den Gründen der Ablehnung wurde vermutet, dass die Caritas ihr Sonderverhandlungsrecht als kirchlicher Arbeitgeber ("Dritter Weg") gefährdet sah.

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