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Saisonaler Tipp für Kirchengärten

Newsletter September 2022

                        

Danke an alle, die sich um Kirchengärten kümmern. Sie haben sich nach dem anstrengenden Sommer eine Pause verdient – und die Natur auch. Das Beste, was Sie jetzt tun können ist: Laub liegen lassen. Laub ist wichtig für viele Insekten als Winterquartier, es ist ein Feuchtigkeitsspeicher und Schutz vor Extremtemperaturen für den Baum. Bis zum nächsten Frühjahr hat sich das meiste zu wertvollem Humus zersetzt. Wer es gründlicher oder schneller möchte, kann ein-zweimal mit dem Rasenmäher drüberfahren, aber bitte: nicht das Laub von Grünflächen zusammenharken. Die Natur hat es so eingerichtet, dass Laub genau da und genau so sein soll, wie es herabfällt. Oder wollen Sie es etwa besser machen als Gottes Schöpfung? Nur Gehwege sollten Sie rutschfrei harken und kehren. Für das so gesammelte Laub findet sich bestimmt ein Baum, unter dem man es zu einem Haufen stapeln kann. Mit Ästen bedeckt, hält es üblichem Wind einigermaßen stand. Wenn die Stelle frei von Staunässe ist, bezieht dort vielleicht ein Igel sein Winterquartier und frisst noch ein paar Schnecken weg. Liebe Gläubige: bitte zeigen Sie Verständnis für diese vielleicht ungewohnte „Unordnung“ und werben Sie für diesen kleinen wichtigen Beitrag zur Schöpfungsbewahrung. Laubpuster machen einen Höllenlärm und Laub abzufahren kostet unnötig Zeit und Treibhausgase. Wozu?

Ein zweiter Tipp für alle, denen die Trockenheit des Sommers zugesetzt hat: Eine Natur-Wiese übersteht heiße Sommer wesentlich besser, als kurz geschnittener steriler Rasen. Wollen Sie schrittweise Bereiche festlegen, die einfach nur noch einmal pro Jahr gemäht werden? Eine Natur-Wiese entsteht dann ganz von alleine. Nachhelfen kann man, indem man jetzt Samen von Wiesen aus der Umgebung sammelt und direkt ausstreut; so hat man automatisch Wildkräuter, die offensichtlich gut zum Standort passen.

Künftig kaufen Sie am besten keine besonders wasserbedürftigen Pflanzen mehr: keine Hortensien, keine Obstbäume, kein Was-auch-immer-zuerst-die-Köpfe-hängen-ließ. Stattdessen vertragen Esskastanien und Wildrosen die Trockenheit relativ gut. Heckenrosen (Wildrosen) kann man ganz leicht vermehren, indem man nicht verholzte Stiele in etwa 25 cm lange Stücke schneidet. Diese werden „drei Augen tief“ richtig herum in gelockerte Erde gesteckt, dann bis zum Frühjahr ein ausgemustertes Gurken-Glas als Mini-Gewächshaus darüber gestülpt – und fertig. Jetzt ist die richtige Zeit dafür. „Du sollst ein Segen sein.“ (Und du sollst Gottes Laub und Wiese in Frieden lassen). Dann sehen Sie vielleicht auch wieder Grashüpfer im Garten.

 

Letzte Änderung am: 11.04.2024