23.05.2021
Zum Auftakt des Jubiläumsjahres „350 Jahre Jüdisches Leben in Brandenburg“ ist am Freitag eine Internetseite zum Thema freigeschaltet worden. Wie das Moses Mendelssohn Zentrum in Potsdam mitteilte, bietet sie unter anderem einen Veranstaltungskalender, eine Chronologie jüdischen Lebens in Brandenburg und Informationen zur jüdischen Gegenwart im Land. Kulturministerin Manja Schüle (SPD) betonte, 350 Jahre jüdisches Leben in Brandenburg stünden für 350 Jahre Bereicherung, Impulse und Austausch.
Dabei erinnerte Schüle auch an die Ausgrenzung und Ermordung von Juden und Jüdinnen in der Nazi-Zeit und die jüngsten antisemitischen Vorfälle: „Antisemitismus ist kein überkommener Begriff aus dem Geschichtsbuch, sondern für in Deutschland lebende Jüdinnen und Juden täglich bedrohliche Realität.“ Die Ministerin betonte: „Eine Antisemitismus-Klausel in der Brandenburger Landesverfassung und der Schutz jüdischen Lebens als Staatsziel würden zeigen, dass der Kampf gegen antijüdischen Hass eine Aufgabe für die gesamte Gesellschaft und alle Institutionen des Staates ist.“
In diesem Jahr werden den Angaben zufolge drei Jubiläen in Verbindung mit jüdischer Geschichte begangen: 1.700 Jahre datiert ein Dekret des römischen Kaisers Konstantin zurück, das Juden in der Stadt Köln erwähnt. 350 Jahre ist es her, dass Kurfürst Friedrich Wilhelm die Ansiedlung von 50 aus Wien vertriebenen jüdischen Familien in Brandenburg gestattete. Und vor 30 Jahren gründete sich die erste jüdische Gemeinde im Land Brandenburg nach 1945.
(epd)
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