26.06.2016
Insgesamt treten 900 Musiker aus 11 Ländern auf
Chorin (epd). Mit einem Konzert des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt ist am Samstag der 53. Choriner Musiksommer eröffnet worden. Bis zum 28. August stehen noch 18 weitere Konzerte in der Ruine der ehemaligen Zisterzienser-Abtei Chorin (Kreis Barnim) auf dem Programm. Brandenburgs Kulturstaatssekretär Martin Gorholt (SPD) nannte zur Eröffnung das Musikfestival "eine einzigartige Verbindung von klassischer Musik vor historischer Kulisse". Der Choriner Musiksommer bereichere das kulturelle Leben auf dem Land und fördere den Kulturtourismus.
Mit Blick auf die mitspielenden Musiker aus Großbritannien sagte Gorholt, vor dem Hintergrund des Brexit "müssen wir dafür sorgen, dass der Dialog zwischen Deutschland und Großbritannien nicht abbricht - dabei spielen kulturelle Projekte als Brückenbauer eine wichtige Rolle". Den Auftakt bestritt das Staatsorchester Frankfurt unter der Leitung seines in England geborenen Generalmusikdirektors Howard Griffith.
Insgesamt treten beim diesjährigen Choriner Musikfestival rund 900 Musiker aus 11 Ländern auf. Jährlich besuchen etwa 25.000 Gäste die Veranstaltungen in der Nähe von Eberswalde. Das Land Brandenburg unterstützt das Festival in diesem Jahr mit 20.000 Euro.
Die Konzerte finden in der seitlich offenen Klosterhalle statt, Sitz- und Picknickgelegenheiten gibt es auf dem Rasen des Innenhofs. Die Konzertreihe findet zum mittlerweile 53. Mal statt und zählt zu den meistbesuchten Festivals in Brandenburg. Seinen Ursprung hatte das Festival 1964 in der DDR als Kulturveranstaltung für die Mitarbeiter des Instituts für Forstwissenschaften in Eberswalde.
Das Kloster Chorin wurde im 13. Jahrhundert gegründet, aber bereits im 16. Jahrhundert säkularisiert und später dem Verfall preisgegeben. Ab 1817 wurde die Klosterruine unter Leitung des preußischen Baumeisters Karl Friedrich Schinkel gesichert und später teilweise rekonstruiert. Die erhaltenen Bauwerke des Klosters sind heute Eigentum des Landes Brandenburg und werden seit 1997 vom kommunalen Amt Britz-Chorin-Oderberg verwaltet.