60 Jahre Grundsteinlegung der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche

09.05.2019

Die Gemeinde wird nach Angaben von Pfarrer Martin Germer in den Mittags- und Abendachten an das Ereignis erinnern.

Berlin (epd). Die Gemeinde der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche erinnert am Donnerstag an die Grundsteinlegung des Eiermann-Neubaus vor 60 Jahren. Der Grundstein für das Ensemble am Breitscheidplatz in der West-Berliner City war am 9. Mai 1959 im Beisein des damaligen Bischofs Otto Dibelius (1880-1967) und von Prinz Louis Ferdinand von Preußen (1907-1994) gelegt worden. Die Gemeinde wird nach Angaben von Pfarrer Martin Germer in den Mittags- und Abendachten an das Ereignis erinnern.

Bis 1961 entstanden nach Plänen des Architekten Egon Eiermann (1904-1970) das achteckige Kirchengebäude und der sechseckige neue Glockenturm mit ihren markanten blauen Glasbausteinen in den wabenförmigen Betonwänden. Bis 1963 folgten die Kapelle und das Foyergebäude im gleichen Stil. Damit entstand auf dem Breitscheidplatz ein in seiner Art völlig neues Ensemble von Kirchenbauten.

Der Grundsteinlegung waren mehrjährige Debatten um den Standort der neuen Kirche und um die politisch zunächst nicht gewollte und von Eiermann nicht vorgesehene Erhaltung der alten Turmruine vorangegangen. Der 71 Meter hohe "Hohle Zahn" war vom Vorgängerbau, der 1895 eingeweiht und im November 1943 bei einem Bombenangriff zerstört wurde, übrig geblieben. Der Turm sollte als Mahnmal gegen den Krieg erhalten werden, was schließlich von Eiermann widerstrebend akzeptiert wurde.

Mit ihren von dem französischen Glaskünstler Gabriel Loire geschaffenen blau leuchtenden Glaswänden entwickelte sich die neue Kirche laut Gemeindepfarrer Germer schnell zu einem Besuchermagneten und mit dem "Hohlen Zahn" als zentralem Blickpunkt zu einem Wahrzeichen Berlins und Mahnmal für Frieden und Versöhnung. Jährlich besichtigen 1,3 Millionen Menschen die Gedächtniskirche, die als Denkmal von nationaler Bedeutung gilt. Neben der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Kathedrale von Coventry gilt laut dem Kunsthistoriker Kai Kappel die Berliner Gedächtniskirche zudem als die "weltweit wichtigste Symbolruine".

Nach 60 Jahren brauchen Germer zufolge der schon seit Jahren eingerüstete Glockenturm und in einigen Jahren auch das Kirchengebäude eine Grundsanierung der Fassaden. Die filigrane Betonkonstruktion weise zahlreiche Risse und Abplatzungen auf. Anders als bei früheren Betonsanierungen müssten erstmalig auch die jeweils 5.000 Beton-Glas-Elemente, denen beide Gebäude ihre Leuchtwirkung verdanken, ausgebaut und in der Werkstatt überarbeitet werden, sagte Germer. Die Gesamtkosten werden mit etwa 30 Millionen Euro veranschlagt.

Zwischen 2010 und 2015 wurden bereits die Fassade des Alten Turms und von 2015 bis 2017 die Kapelle saniert. Die aktuell durchgeführten Arbeiten zur Sanierung des Kirchenpodiums sind etwa zur Hälfte abgeschlossen, hieß es weiter. Im Innern des Alten Turms soll künftig ein Aufstieg zu Aussichtspunkten mit Blick über die Stadt möglich sein. Zudem plant die Gemeinde im Foyergebäude eine Art Museumscafé.


Internet
www.gedaechtniskirche-berlin.de

Orte
Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, Breitscheidplatz, 10789 Berlin

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