Äbtissin Friederike Rupprecht wird 75

22. Dezember 2015 Heiligengrabe (epd). Die scheidende Äbtissin des evangelischen Klosters Stift zum Heiligengrabe in Brandenburg, Friederike Rupprecht, wird am Montag 75 Jahre alt. Die promovierte Theologin, die ihr Amt zum Jahresende aufgibt, leitet den 1996 neu gegründeten Frauenkonvent seit 2001 und will ihm auch weiter angehören. Im vergangenen Juni wurde sie für ihr Wirken mit dem Verdienstorden des Landes Brandenburg ausgezeichnet.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) dankte am Wochenende der scheidenden Äbtissin für ihren Beitrag zum Erhalt eines der wichtigsten brandenburgischen Kulturgüter. Rupprecht habe "wesentlich dazu beigetragen, das Kloster mit Leben zu erfüllen und es zu einem kulturellen Anziehungspunkt" zu machen, heißt es in einem Schreiben Woidkes an Rupprecht. 

Friederike Rupprecht wurde am 21. Dezember 1940 in Leipzig geboren und hat in Tübingen und Heidelberg Kunstgeschichte und evangelische Theologie studiert. Die frühere Pfarrerin der badischen Kirche wird am 10. Januar aus ihrem Leitungsamt verabschiedet. Zugleich wird ihre Nachfolgerin Erika Schweizer aus Münster in das Amt der Äbtissin von Heiligengrabe eingeführt.

Das frühere Zisterzienserinnenkloster Heiligengrabe bei Wittstock wurde 1287 gegründet und gilt als eines der besterhaltenen Klöster in Brandenburg. 1549 nahmen die Nonnen im Zuge der Reformation die evangelische Kirchenordnung an. 1740 wurde das Kloster von König Friedrich II. zum Damenstift umgewidmet.

1998 wurde die Anlage von der Bundesregierung als Denkmal von nationaler Bedeutung eingestuft. Das Kloster Stift zum Heiligengrabe ist eine Einrichtung der Union Evangelischer Kirchen (UEK) und steht seit 2006 unter der Kirchen- und Stiftungsaufsicht der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.