Asylsuchende sollen schneller Deutsch lernen können

22. Mai 2014. Berlin (epd). Das Land Berlin soll sich nach dem Willen des Abgeordnetenhauses im Bundesrat dafür einsetzen, dass Asylsuchende und Geduldete schneller Deutsch lernen können. Ihnen solle noch während eines laufenden Asylverfahrens die Teilnahme an Integrationskursen ermöglicht werden, heißt es in einem am Donnerstag im Parlament beschlossenen Antrag. Die Integrationsminister der Bundesländer hatten bereits im März an den Bund appelliert, für einen leichteren Zugang zu sorgen.

Grüne, Linke und Piraten hatten ursprünglich gefordert, dass der Senat bis zu einer bundesweiten Regelung Asylsuchenden und geduldeten Menschen die Teilnahme an solchen Kursen in einem Umfang von bis zu 600 Stunden ermöglichen soll. Dieser Vorschlag fand aber bereits im Innenausschuss nicht die Mehrheit der Regierungsfraktionen von SPD und CDU. Derzeit würden in den meisten Flüchtlingsunterkünften viele Lehrer ehrenamtlich Flüchtlinge unterrichten, gab die Grünen-Politikerin Canan Bayram zu bedenken. Burkhard Dregger von der CDU verwies auf die Kosten solcher Maßnahmen.

Nach Ansicht der Opposition ist es für Flüchtlinge ohne Deutschkenntnisse kaum möglich, dauerhaft einen Arbeitspatz zu finden. Zudem werde die Kommunikation mit Ämtern und Behörden erschwert. Ein frühzeitiger Besuch von Integrationskursen leiste ferner «einen wichtigen Beitrag zur Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben», sagte Hakan Tas von der Linksfraktion.