Autobahnkirche am Berliner Ring eröffnet

22. Juni 2014. Nauen/Berlin (epd). Der Berliner Ring hat eine eigene Autobahnkirche: Die Mitte des 19. Jahrhunderts errichtete evangelische Dorfkirche von Zeestow bei Nauen ist am Sonntag als dritte Autobahnkirche in Brandenburg eröffnet worden, teilte die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz in Berlin mit. Die Kirche wurde mehrere Jahrzehnte lang nicht mehr genutzt und wurde in den vergangenen Jahren saniert.

In seiner Predigt zur Eröffnung der Kirche verwies der evangelische Landesbischof Markus Dröge darauf, dass die Zeestower Kirche seit vierzig Jahren leer stand. Anstatt sie dem Verfall preiszugeben, sei das Projekt Autobahnkirche ins Leben gerufen worden. Dies sei ein Beispiel dafür, wie die Kirche heute neue Wege sucht und findet, Menschen auf den Glauben hin anzusprechen. «Mit dieser Kirche wird deutlich, was Mission für uns heute bedeutet: Menschen einzuladen, sich mit den Fragen des christlichen Glaubens zu beschäftigen», sagte Dröge.

Zeestow liegt rund 500 Meter entfernt von der A10 an der Abfahrt Brieselang. Der knapp 200 Kilometer lange Berliner Ring gilt als längster Autobahnring in Europa. In Brandenburg gibt es bereits zwei Autobahnkirchen in Duben bei Lübben und Werbellin bei Eberswalde. Die erste Autobahnkirche in Deutschland wurde 1958 in Adelsried bei Augsburg an der A 8 eröffnet. Inzwischen gibt es bundesweit 40 Autobahnkirchen.

Im Rahmen der Eröffnung der neuen Autobahnkirche wurde auch der Bilderzyklus «Die Berufenen» vorgestellt. Er umfasst zwölf nahezu lebensgroße Gemälde von Obdachlosen. Ihnen sind die Namen der zwölf Jünger Jesu zugeordnet. Landesbischof Dröge betonte, dass der Bilderzyklus als Dauerausstellung ein festes Element des neuen Kirchenkonzeptes sei. Die Gemälde «sprechen die Besucher unmittelbar auf das Leben und den Glauben an», sagte der Bischof.