Bärenskulptur an der Berliner Zionskirche

Berlin (epd). Ein monumentaler Bär aus Elbsandstein wird vom 9. November an neben der evangelischen Zionskirche in Berlin-Mitte zu sehen sein. Der Bär mit einer für seine Dimension zu großen Last sei in seiner kleineren Urfassung zur Projektionsfläche für private, gesellschaftliche und politische Themen geworden, sagte Constanze Kleiner, eine der Kuratorinnen des Projekts am Montag in Berlin. So sei die Idee entstanden, das Werk „Why I bear/Grosser Lastenbär“ des Bildhauers Stefan Rinck an der Zionskirche aufzustellen.

„Die Skulptur bietet ein Sinnbild dafür, dass die Kirche ein Ort sein kann und will, wo die 'Mühseligen und Beladenen' Trost und Stärkung erfahren können“, erklärte der Pfarrer der Zionskirche, Matthias Motter, auf Anfrage gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd). Er begrüße das Projekt als Initiative, die zum Nachdenken anrege.

Die 1,85 Meter hohe, 1,70 Meter lange und 1.20 Meter breite Skulptur ist eine Neufassung des kleinen „Lastenbär“. Die ursprüngliche Fassung war im April in der Ausstellung „Points of Resistance“ in der Zionskirche zu sehen. Inmitten der Corona-bedingten Kontaktbeschränkungen habe der schwer an seiner Last tragende Bär spontane Empathie bei den Betrachtern hervorgerufen und durch seine Unbeugsamkeit erstaunt, so Kleiner. Von der großen Aufmerksamkeit der Besucher inspiriert sei er in der Folge für den öffentlichen Raum konzipiert worden.

Vor der Kirche erinnert eine Bronzeskulptur an den von den Nationalsozialisten ermordeten Theologen Dietrich Bonhoeffer (1906-1945), der zeitweise an der Zionskirche tätig war. Die Bärenskulptur soll jetzt für zwei Jahre auf der anderen Seite der Kirche aufgestellt werden.