26.09.2019
125 Jahre Bahnhofsmission sind ein Spiegel von 125 Jahren Sozialgeschichte
Berlin (epd). Am Berliner Ostbahnhof wird am Freitag das 125-jährige Bestehen der Bahnhofmissionen gefeiert. Die Festveranstaltung findet unter der Überschrift "Einfach da, seit 125 Jahren" am Gründungsort der ersten Bahnhofsmission statt. Erwartet werden zahlreiche Gäste aus Politik, Kirche und Gesellschaft, darunter Bundesfamilienministerin Franziska Giffey, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (beide SPD), der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, der Berliner Erzbischof Heiner Koch und Bahn-Chef Richard Lutz, wie die Konferenz für Kirchliche Bahnhofsmission (KKBM) am Donnerstag in Berlin ankündigte.
Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement seien unverzichtbar und machten die Gesellschaft menschlich und sozial, würdigte Müller die Einrichtungen vorab. 125 Jahre Bahnhofsmission seien ein Spiegel von 125 Jahren Sozialgeschichte, in denen es immer Gruppen von Bedürftigen gab, um deren Betreuung sich die Missionen kümmerten. "Es ist gut zu wissen, dass es die Bahnhofsmission noch immer an vielen Bahnhöfen gibt. Wir alle können in die Situation kommen, dass wir auf ihre Unterstützung angewiesen sind", sagte Müller.
Die Bahnhofsmission am Berliner Ostbahnhof ist die älteste in Deutschland und die einzige, die in der DDR betrieben wurde. Gegründet wurde sie 1894 am damaligen Schlesischen Bahnhof von Berlinerinnen, um den vielen ankommenden arbeitsuchenden jungen Frauen Hilfe und Vermittlung anzubieten und sie vor Gewalt und Ausbeutung zu schützen. Heute gibt es etwa 100 Bahnhofsmissionen.
Info
Jubiläumsprogramm 125 Jahre Bahnhofsmission, Freitag, 27. September ab 9.30 Uhr mit Enthüllung von Gedenktafel, von 11 bis 12.30 Uhr Festakt in der Haupthalle Ostbahnhof
Orte
Bahnhofsmission am Berliner Ostbahnhof, Erich-Steinfurth-Str./S-Bahn-Bogen 8, 10243 Berlin