14.06.2017
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) tritt für eine "bunte Kirche" ein.
Berlin (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, tritt für eine "bunte Kirche" ein. Ob Menschen tätowiert seien oder andere Ausdrucksformen für ihr Leben wählten: Er wünsche sich, dass jene, die ganz anders als die Mehrheit seien, die Kirche als Heimat entdecken, sagte der oberste Repräsentant der deutschen Protestanten in der am Dienstagabend ausgestrahlten RBB-Talk-Sendung "Thadeusz".
Die Kirche müsse herauskommen aus ihren Milieus und die Menschen erreichen, unterstrich Bedford-Strohm: "Ich möchte nicht, dass wir eine Milieukirche sind, wo nur ein bestimmtes bürgerliches Milieu zuhause ist."
Das Gebot christlicher Nächstenliebe stellt Bedford-Strohm nach eigenem Bekunden auch manchmal auf die Probe. Bei dem Attentäter von Manchester, der viele Kinder mit in den Tod riss, empfinde er nur Zorn und Abscheu. Jesus habe aber gezeigt, dass wir die Menschen, auch wenn sie völlig verblendet seien, "nie endgültig aufgeben dürfen". Selbst "wenn es völlig verdunkelt ist", bleibe ein Mensch ein Mensch.
Die Gesprächssendung "Thadeusz" des RBB wurde im Rahmen der ARD-Themenwoche "Woran glaubst du?" ausgestrahlt. Noch bis Samstag stellt der Senderverbund unter anderem die Bedeutung der Religion in der Gesellschaft in den Mittelpunkt von Beiträgen und Sendungen im Fernsehen, im Radio und im Internet.
Internet
Sendung "Thadeusz" in der Mediathek: http://u.epd.de/t5m