20.09.2021
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat davor gewarnt, nur darauf zu achten, was im eigenen Land und vor der eigenen Haustür passiert. „Wir sind dazu berufen, den Blick offenzuhalten für das, was unseren Geschwistern in anderen Teilen der Welt geschieht“, sagte Bedford-Strohm am Sonntag laut Redemanuskript in seiner Predigt bei einer Versammlung des Gustav-Adolf-Werks (GAW) in Rothenburg. Auch wenn es angesichts der Größe des Leids oder der Ratlosigkeit im Angesicht mancher Probleme, etwa beim Frieden in Syrien, den Menschenrechten in Afghanistan oder der Rettung unseres Planeten, schwerfalle, dürften die Menschen nicht aufhören, mit Geduld und langem Atem mutig und zuversichtlich zu sein.
„Aus der Wirklichkeit lässt sich diese Zuversicht oft nicht ableiten“, sagte Bedford-Strohm. Das GAW sei ein gutes Beispiel dafür, wie Menschen sich dennoch nicht von großer Not und hohen Hürden abhalten lassen, zu helfen. Sei es Jugendarbeit in der Evangelischen Gemeinde in Hassakeh in Syrien, seien es die Flüchtlingslager in Griechenland oder eine evangelische Schule in Argentinien - weltweit Gemeinden helfen sei das Motto des 1832 gegründeten evangelischen Diasporawerks.
Bei seiner Vertreterversammlung bis zum 21. September wird das GAW einen neuen Vorstand und einen neuen Präsidenten wählen. Die Wahl findet am Dienstag statt. Als Kandidat für das Präsidentenamt ist Prälat Martin Dutzmann, Bevollmächtigter des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union, vorgeschlagen. Die bisherige GAW-Präsidentin, Prälatin Gabriele Wulz, die das Amt seit 2015 innehatte, kandidiert nicht mehr.
(epd)