Berlin: Kirchen laden zum Gebet

20.12.2016

Nach dem mutmaßlichen Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt mit zwölf Toten laden die Kirchen in der Hauptstadt zum Gebet und zum Innehalten ein

Berlin (epd). Nach dem mutmaßlichen Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt mit zwölf Toten laden die Kirchen in der Hauptstadt zum Gebet und zum Innehalten ein. Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in unmittelbarer Nähe des Anschlagortes sollte nach den Worten einer Mitarbeiterin vermutlich ab dem Vormittag um 9 Uhr geöffnet werden. Am Morgen war die Kirche allerdings wegen der Spurensicherung noch nicht von der Polizei freigegeben. Das Wahrzeichen der westlichen Berliner Innenstadt liegt direkt am Ort der tödlichen Lastwagen-Fahrt.

Außerdem sollte am späten Vormittag ab 11.30 Uhr ein Kondolenzbuch in der evangelischen Kaiser-Wilhelm-Gedächstniskirche ausgelegt werden, hieß es. Für den Mittag um 13 Uhr waren ein Gebet und für den Abend um 18 Uhr ein Gottesdienst in dem evangelischen Gotteshaus geplant.

Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, sagte im ZDF-"Morgenmagazin": "Wir sind hier in Berlin alle sehr erschüttert." Nun brauchten die Angehörigen der Opfer "unser Mitgefühl - sie müssen spüren, dass sie nicht alleine sind". Der evangelische Bischof erinnerte daran, dass der schreckliche Anschlag in der unmittelbaren Weihnachtszeit stattgefunden habe. Dröge sagte weiter: "Wir werden jetzt versuchen, diese Botschaft der Menschlichkeit stark zu machen."

Der Bischof zeigte sich sehr dankbar für die besonnenen Reaktionen der Sicherheits- und Einsatzkräfte, aber auch der Politik. Er appellierte zugleich an diejenigen, die versuchten mit Parolen Kapital aus den Vorgängen zu schlagen, Respekt für die Trauernden zu zeigen. "Wir werden uns nicht von der Unmenschlichkeit unterkriegen lassen", sagte Dröge.

Auch der katholische Berliner Erzbischof Heiner Koch zeigte sich schockiert von den Ereignissen. Im Gebet sei er bei den Opfern und ihren Angehörigen. Für Dienstag um 12 Uhr lud Koch in die St. Hedwigs-Kathedrale ein, um im Gebet und im Schweigen der Trauer Ausdruck zu geben. Koch dankte allen Sicherheitskräften und Sanitätern und Notfallseelsorgern für ihren Einsatz.

Nach der Lastwagen-Fahrt über einen Weihnachtsmarkt in der westlichen Berliner Innenstadt hatte sich die Zahl der Todesopfer in der Nacht auf zwölf erhöht. Das teilte die Polizei über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Insgesamt 48 Menschen lägen, zum Teil schwer verletzt, in Krankenhäusern. Die Polizei sprach am frühen Dienstagmorgen zudem von einem "vermutlich terroristischen Anschlag". Für Dienstagmittag wurde eine Pressekonferenz angekündigt, auf der weitere Einzelheiten mitgeteilt werden sollten.

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