02.03.2022
Berlin (epd). Berlin rechnet in den kommenden Tagen mit einem Ansturm ukrainischer Kriegsflüchtlinge. Die Zahl der ankommenden Menschen aus der Ukraine sei von Montag zu Dienstag von 350 auf 1.400 sprunghaft angestiegen, sagte Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) am Mittwoch. Die Lage habe sich noch einmal dramatisch verändert, sowohl bei den Ankunftszahlen als auch bei den Menschen, die von den Behörden untergebracht werden mussten.
Um allen ein Bett zu Verfügung stellen zu können, sei kurzfristig ein Gebäude in Betrieb genommen worden, das eigentlich als Quarantänestation gedacht war. Weitere Gebäude unter anderem in Pankow, in Neukölln, am Rohrdamm in Spandau und in Friedrichshain würden gerade aktiviert.
Um das alles zu bewältigen, komme Berlin nicht umhin, „eine entsprechende großflächige Struktur zu schaffen“, sagte die Senatorin. Für viele der Menschen aus der Ukraine sei die Stadt „das Tor nach Europa“. Einige würden ein paar Tage in der Stadt bleiben und dann weiterziehen, andere blieben auf lange Zeit in der Stadt. „Wir müssen uns auf jeden Fall auf einen deutlichen Anstieg einstellen“, sagte Kipping.
Wie viele Kriegsflüchtlinge tatsächlich bereits in Berlin sind, sei aber nicht bekannt: „Wir bekommen dazu kein Lagebild vom Bund. Wir können nur die Menschen zählen, die über das Ankunftszentrum des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) von uns offiziell registriert werden.“ Ein von Ehrenamtlichen errichteter Info- und Versorgungspunkt für die Flüchtlinge am Berliner Hauptbahnhof wird nach ihren Angaben mittlerweile auch von den Behörden, dem DRK und der Stadtmission unterstützt.