Berlin-Zehlendorf bekommt erste evangelische Schule

Berlin (epd). In Berlin-Zehlendorf wird ab Mai eine neue evangelische Grundschule gebaut. Das Gebäude auf dem Gelände der Kirchengemeinde Schönow-Buschgraben an der Ludwigsfelder Straße wird die erste evangelische Schule in Zehlendorf sein, sagte der Vorstandsvorsitzende der Evangelischen Schulstiftung in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), Frank Olie, am Donnerstag bei der Vorstellung der Pläne. Bauherr der Schule ist der Evangelische Kirchenkreis Teltow-Zehlendorf, der auch das Grundstück zur Verfügung stellt. Träger der zweizügigen Bildungseinrichtung wird die Schulstiftung sein.

Die Fertigstellung des etwa 3.000 Quadratmeter großen Neubaus ist für Ende 2022 oder Anfang 2023 geplant. Die Gesamtkosten liegen laut Architektin Eva Gubalke vom Büro Bollinger und Fehlig Architekten bei acht Millionen Euro. Davon sind 4,7 Millionen Euro reine Baukosten. In Betrieb soll der Schulneubau zum Schuljahr 2023/2024 gehen. Die Schulneugründung startet aber bereits in diesem August mit zwei ersten Klassen mit jeweils 24 Schülern in einem Übergangsquartier in Containern. Einige der Schulplätze seien noch zu haben, hieß es.

Das neue Schulgebäude für bis zu 300 Kinder wird neben Klassenzimmern auch einen Theaterraum, eine Spiel-Bibliotheks-Landschaft und einen Öko-Schulgarten umfassen. Es besteht aus drei sogenannten Lernhäusern, in denen sich jeweils vier Klassenzimmer um ein zentrales "Lernatelier" als Gemeinschaftsraum gruppieren. Als besonderes Profil wird die Schule Theater als Unterrichtsfach anbieten und dabei mit dem Deutschen Theater kooperieren. Ein weiterer Kooperationspartner wird zudem die Evangelische Hochschule Berlin sein.

Der Intendant des Deutschen Theaters, Ulrich Khuon, sprach in einer Videobotschaft von "einem wunderbaren Weg", den die Schule gehen werde. Die Verbindung von Theaterkunst und Glauben sei praxisnah. Beide Seiten verfolgten ein Menschenbild, wo Menschen aufeinander bezogen sind, sagte Khuon.

Zum Profil der Schule gehören laut Schulleiterin Yvonne Barckhausen auch zwei Stunden Religionsunterricht pro Woche, wöchentliche Andachten und Schulgottesdienste. Als Begegnungssprache werde ab der ersten Klasse Englisch angeboten, Zensuren werden nicht verteilt, sagte die Schulleiterin.

Mit der neuen evangelischen Schule werde in Zehlendorf eine Lücke geschlossen, sagte Superintendent Johannes Krug. In dem Stadtteil habe es bislang zwar evangelische Kitas gegeben, aber danach keine evangelische Anschlussmöglichkeit. "Jetzt haben wir die Chance, eine alte Idee umzusetzen", sagte Krug.

Die Grundschule wird die 16. Schule der Evangelischen Schulstiftung in Berlin sein. Die 2004 gegründete Stiftung betreibt insgesamt 33 Schulen an 24 Standorten in Berlin, Brandenburg und Ostsachsen mit etwa 10.000 Schülerinnen und Schülern. Mit 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern habe die Stiftung den Status eines großen mittelständischen Unternehmens in der Region, sagte Vorstand Olie.