29.02.2020
Der iranische Film "Sheytan vojud nadaradad" (Es gibt kein Böses) hat in diesem Jahr den Preis der Ökumenischen Jury bei der Berlinale erhalten. Der Film von Mohammad Rasoulof konfrontiere das Publikum "mit der verstörenden Wirklichkeit des politischen und juristischen Systems im Iran", teilte die Jury am Samstag in Berlin mit. Der Episodenfilm erzählt den Angaben zufolge von vier Männern im Iran, die die Todesstrafe vollstrecken sollen.
Bei der Preisverleihung am Samstag vergaben die Kirchen drei weitere Auszeichnungen. Der mit 2.500 Euro dotierte Preis der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ging an den japanischen Film "Seishin 0 / Zero", der von einem Psychiater kurz vor dem Ruhestand erzählt und davon, wie er seine Patienten auf die Zeit ohne ihn vorbereitet.
Der mit ebenfalls 2.500 Euro verbundene Preis der katholischen Deutschen Bischofskonferenz wurde an den serbischen Film "Otac" (Vater). Srdan Golubovic erzählt den Angaben zufolge darin die auf einer wahren Begebenheit beruhende Geschichte eines Mannes, der um das Sorgerecht für seine Kinder kämpft. Die Lobende Erwähnung der Jury ging an den Film "Saudi Runaway" der Schweizer Regisseurin Regina Meures, der die Geschichte einer Frau erzählt, die aus Saudi-Arabien fliehen will, bevor sie verheiratet wird.
Die Ökumenische Jury ehrt mit ihren Preisen seit 1992 Filmschaffende, die menschliches Verhalten zum Ausdruck bringen oder für spirituelle Werte sensibilisieren. Die Juroren werden über die kirchlichen Filmorganisationen "Interfilm" und "Siggis" entsandt. Jury-Präsident war in diesem Jahr der Berliner Pfarrer Roland Weicher.
(epd)