Berliner Bischof: "Wir könnten mit jedem der drei Kandidaten gut arbeiten"

16.09.2014

Dröge zieht positive Bilanz seiner Zusammenarbeit mit Wowereit

epd-Gespräch: Thomas Schiller

 

16. September 2014. Berlin (epd). Gut, pragmatisch, sachlich: So sieht Berlins Bischof Markus Dröge sein Verhältnis zum scheidenden Regierenden Bürgermeister. Er rechnet damit, dass die Gesprächskultur zwischen Kirche und Senat nicht abreißt - wer immer auf Klaus Wowereit folgt.

 

In dieser Woche startet die Hauptstadt-SPD ihren Mitgliederentscheid über die Nachfolge von Klaus Wowereit als Regierender Bürgermeister von Berlin. Über die Zusammenarbeit mit ihm sowie Hoffnungen und Erwartungen an den Nachfolger sprach der Evangelische Pressedienst (epd) mit dem Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), Markus Dröge.

 

epd: Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit hat seinen Rücktritt zum Dezember angekündigt. Sein Verhältnis zur evangelischen Kirche war ja nicht immer spannungsfrei…

Dröge: Für mich war es spannend, weil ich kam, als die Situation aufgeheizt war. Bei Politikern waren auch Verletzungen entstanden durch das Volksbegehren "Pro Reli". Der Eindruck herrschte vor, dass die evangelische Kirche sich selbst überschätzt, eine Konfrontation gesucht und nun die Quittung erhalten hätte. Da war es von Vorteil, dass ich unbelastet nach Berlin kam. Ich habe sehr schnell mit unserem politischen Partner und auch mit Klaus Wowereit zu einem guten, pragmatischen und sachlichen Verhältnis zurückgefunden.

epd: Ihre persönliche Wowereit-Bilanz?

Dröge: Ich finde, dass er in Berlin einen guten Dienst getan hat. Er hat die Seele der Stadt Berlin gut nachempfinden können. Er hat auch die Stadt gut repräsentiert. Und er hat mit Humor, Ironie und Schlagfertigkeit gearbeitet. Das kam gut an. Dabei wusste er zu würdigen, was die Kirchen hier in Berlin im Bereich der Bildungsarbeit und der Diakonie leisten. Das habe ich deutlich gespürt. Ich kann sagen: Es war und ist auch noch eine gute Zusammenarbeit.

epd: In welchen großen kirchenpolitischen Fragen steht die EKBO derzeit in Verhandlungen beziehungsweise Gesprächen mit dem Berliner Senat?

Dröge: Ich sehe generell die Notwendigkeit, dass wir immer wieder deutlich machen, wie stark wir in der Gesellschaft tätig sind und weiter tätig sein wollen: dass wir einen wesentlichen Beitrag im Kulturbereich und im Bildungsbereich leisten und dass wir deshalb das bewährte Rechtssystem für die Kirchen beibehalten wollen. Dafür müssen wir beständig werben. Wir haben einen Vertrag mit dem Land Berlin, und auf dieser Basis wollen wir weiter arbeiten. Die Herausforderung für uns besteht darin, unsere Rolle mit Inhalt zu füllen. Wir wollen keine Kirche sein, die sich zurückzieht nach dem Modell des Laizismus.

epd: Die Vorgespräche zur Senats-Unterstützung für den Deutschen Evangelischen Kirchentags, der 2017 in Berlin stattfindet, haben stattgefunden. Kann ein Nachfolger von Klaus Wowereit das noch einmal umschmeißen?

Dröge: Ich hatte gerade ein sehr gutes und ausführliches Gespräch mit Kulturstaatssekretär Tim Renner, bei dem wir auch diese Frage besprochen haben. Er war gut informiert über den Kirchentag 2017 und hat keinerlei Probleme gesehen, dass die Planungen nicht von einem neuen Regierenden Bürgermeister übernommen würden.

epd: In der SPD gibt es drei Nachfolgekandidaten - wer hat die größte Affinität zu kirchlichen Fragen?

Dröge: Das kann ich noch nicht richtig einschätzen. Ich weiß von Stadtentwicklungssenator Michael Müller, dass er durchaus ein gutes Verhältnis zu unserer Kirche und den Kirchen generell hat. Mit den anderen Kandidaten, SPD-Parteichef Jan Stöß und dem Fraktionsvorsitzenden Raed Saleh, habe ich darüber noch nicht ausführlich sprechen können. Ich bin guter Zuversicht, dass wir mit jedem der Kandidaten gut arbeiten könnten, denn wir haben in Berlin eine Kultur des gemeinsamen Gesprächs zwischen Kirche und Politik. Bei den regelmäßigen Treffen zwischen Kirchenleitung und Senat sind wir immer zu guten Ergebnissen gekommen.

 

Farbschwäche:

Benutzen Sie die Schieberegler oder die Checkboxen um Farbeinstellungen zu regulieren

Einstellungen für Farbschwäche

Schrift:

Hier können die Schriftgröße und der Zeilenabstand eingestellt werden

Einstellungen für Schrift

Schriftgröße
D
1
U

Zeilenabstand
Q
1
W

Tastenkombinationen:

Mit den aufgeführten Tastenkombinationen können Seitenbereiche direkt angesprungen werden. Verwenden Sie auch die Tabulator-Taste oder die Pfeiltasten um in der Seite zu navigieren.

Inhalt Tastenkombinationen

Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Barrierefreiheit: A
Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Schriftgröße +: U
Schriftgröße -: D
Zeilenabstand +: W
Zeilenabstand -: Q
Nachtmodus : Alt () + J
Ohne Bilder: Alt () + K
Fokus: Alt () + G
Tasten­kombinationen: Alt () + O
Tastensteuerung aktivieren: Alt () + V
Alles zurücksetzen: Alt () + Y