Berliner Dom begrüßt Kreuz-Pläne für neues Stadtschloss

Berlin (epd). Im Streit über das geplante Kreuz auf der Kuppel des Berliner Humboldt-Forums hat der evangelische Berliner Dom die Pläne für das christliche Symbol begrüßt. Die Kirche freue sich "über jedes Kreuz in dieser Stadt", erklärte eine Sprecherin am Dienstag: "Für uns ist das Kreuz ein sehr kraftvolles Symbol, das nicht ausgrenzt, sondern immer wieder zu mehr Miteinander einlädt." Dies habe auch der Kirchentag "eindrücklich gezeigt".

Das Humboldt-Forum wird nach weitgehend historischem Vorbild am Ort des früheren Berliner Schlosses in unmittelbarer Nähe des Berliner Doms errichtet. Das Barockschloss wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und von 1950 bis 1951 abgerissen. In der DDR stand dort der Palast der Republik, der von 2006 bis 2008 abgerissen wurde. 2002 hatte der Bundestag den Wiederaufbau des Schlosses als Humboldt-Forums beschlossen.

Über ein geplantes Kreuz auf der Kuppel des Humboldt-Forums wird derzeit heftig gestritten. Ausgelöst wurde die Debatte durch eine Stellungnahme der Berliner Stiftung Zukunft. Diese hatte erklärt, das geplante Kreuz gefährde den Dialog der Kulturen und Religionen. Unterstützung erhielt die Stiftung von Vertretern der Grünen und der Linken. Das historische Stadtschloss wurde ursprünglich auch von einem Kreuz gekrönt.

Dass das christliche Kreuz für Dialog und Miteinander stehe, werde auch in Berlin an vielen Beispielen deutlich, betonte die Dom-Sprecherin. So habe die evangelische Kirche zwei herausragende interreligiöse Projekte für die Stadt ins Leben gerufen, das "House of One" und die Drei-Religionen-Kita. Im Berliner Dom predigten zudem seit Jahren am Israelsonntag jüdische Rabbiner und Rabbinerinnen.

An Schülergottesdiensten im Dom nähmen auch muslimische Jungen und Mädchen teil, betonte die Sprecherin weiter. Ökumenische Gottesdienste würden dort mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Religionen und Konfessionen gefeiert.

Internet
www.berlinerdom.de
www.humboldtforum.com