Berliner Gedächtniskirche zeigt Ausstellung über Priester Stock

Berlin (epd). An den Priester und Wegbereiter der deutsch-französischen Aussöhnung Franz Stock (1904-1948) erinnert ab 2. April eine Ausstellung in der Kapelle der Berliner Gedächtniskirche. Der engagierte Theologe stand als Seelsorger in den Gefängnissen der Wehrmacht in Frankreich Inhaftierten bei, überbrachte Nachrichten ihrer Familien und setzte sich für die Aufhebung von Todesurteilen ein, wie der Evangelische Kirchenkreis Charlottenburg-Wilmersdorf am Mittwoch mitteilte.

Ergänzt wird die bis zum 29. April zu sehende Ausstellung "Franz Stock - Pionier der deutsch-französischen Aussöhnung und Zeuge einer grenzenlosen Brüderlichkeit im Namen des Evangeliums" durch Vorträge, Führungen und Diskussionen. Zu Gast sind unter anderem der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) und die Botschafterin Frankreichs in Deutschland, Anne-Marie Descôtes, die auch die Schirmherrschaft für die Ausstellung übernommen hat.

Stock wurde 1934 Seelsorger für die deutschen Katholiken in Paris. Nach der Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg betreute er zusätzlich Résistance-Gefangene und -Geiseln in den deutschen Gefängnissen. Das Vertrauen, das er sich so in Résistance-Kreisen erwarb, ließ ihn 1945 zur geeigneten Person für die Leitung des Priesterseminars "hinter Stacheldraht" im Kriegsgefangenenlager bei Chartres werden, hieß es weiter.

Die Ausstellung wird am 1. April um 18 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche eröffnet.

Info
Die Ausstellung "Franz Stock - Pionier der deutsch-französischen Aussöhnung und Zeuge einer grenzenlosen Brüderlichkeit im Namen des Evangeliums" ist vom 2. April bis 29. April täglich von 13 bis 19 Uhr in der Kapelle der Kirche zu sehen. Der Eintritt zur Ausstellung und den begleitenden Veranstaltungen ist kostenfrei.