04.09.2014
Zehntägige Veranstaltungsreihe der Berliner Marienkirche zum Jubiläum
3. September 2014. Berlin (epd). Zum 50. Jahrestag des Berlin-Besuchs von Martin Luther King im September 1964 erinnert die evangelische Kirche an den historisch denkwürdigen Aufenthalt des US-Bürgerrechtlers in Ost-Berlin. Ab Donnerstag widmet sich eine zehntägige Veranstaltungsreihe der Berliner Marienkirche dem Jubiläum. Geplant sind unter anderem Vorträge und Podiumsdiskussionen zum Thema Frieden, Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit, teilte die evangelische Kirchengemeinde St. Marien mit.
Auf dem Programm stehen auch Zeitzeugengespräche, Lesungen und Filmvorführungen zu dem Ereignis. Am Sonntag, dem 14. September, wird zudem in der Marienkirche am Alexanderplatz um 10.30 Uhr ein Festgottesdienst mit dem Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, gefeiert.
Die evangelische Kirchengemeinde am Weinberg erinnert ebenfalls mit mehreren Veranstaltungen unter dem Motto «Über Gleichheit und Ungleichheit» an den Besuch Martin Luther Kings in Ost-Berlin. Unter anderem seien Konzerte, Workshops und Erzählspaziergänge mit Zeitzeugen geplant, hieß es. Die Predigt in einem Festgottesdienst ebenfalls am 14. September um 10 Uhr in der Sophienkirche der Gemeinde hält Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein.
Der Friedensnobelpreisträger und Baptistenprediger Martin Luther King (1929-1968), Ikone der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung, hat das geteilte Berlin vom 12. bis 14. September 1964 besucht. Er folgte damit einer Einladung des damaligen West-Berliner Regierenden Bürgermeisters Willy Brandt (SPD).
Nachdem am 13. September 1964 frühmorgens DDR-Grenzsoldaten einen 21-jährigen Mauerflüchtling mit mehreren Schüssen schwer verletzt hatten, besuchte Martin Luther King am gleichen Abend völlig überraschend die Marienkirche und die Sophienkirche in Ost-Berlin. Vor insgesamt rund 3.000 Menschen hielt er zwei Predigten, in denen er unter anderem die «trennenden Mauern der Feindschaft» scharf kritisierte.
Der fünfstündige Kurzbesuch des US-Bürgerrechtlers war seine einzige Reise hinter den «Eisernen Vorhang». Nach US-Präsident John F. Kennedy galt Martin Luther King damals als berühmtester Gast Berlins.
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