Berliner Pfarrer mahnt anhaltendes Engagement für Menschenrechte an

02.11.2017

"Vielleicht etabliert sich überall in unseren Gemeinden ein politisches Friedensgebet"

Berlin (epd). Der Berliner Pfarrer Christian Zeiske hat auch nach der Freilassung des Menschenrechtlers Peter Steudtner ein anhaltendes Engagement für Menschenrechte angemahnt. "Vielleicht etabliert sich überall in unseren Gemeinden ein politisches Friedensgebet", schreibt Zeiske in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung "Die Kirche" mit Blick auf die regelmäßigen Fürbittgebete der vergangnen Wochen in der Berliner Gethsemanekirche. Zu den Andachten und Gebeten für Steudtner und andere inhaftierte Menschenrechtler seien auch Atheisten und Politiker in die Kirche gekommen.

Zeiske ist seit Anfang Oktober Pfarrer in der Epiphaniengemeinde Berlin-Charlottenburg. Zuvor war er Pfarrer der Gemeinde Prenzlauer Berg-Nord, zu der die Gethsemanekirche gehört und in der Steudtner aktives Gemeindemitglied ist. Zeiske gehörte zu den Mitinitiatoren der Anfang Juli gestarteten Fürbittgebete für Steudtner und die anderen Menschenrechtler.

Hinzu seien weitere Solidaritätsaktionen gekommen wie etwa von Musikern organisierte Konzerte, eine Lichtinstallation von Amnesty International, vom Bildungszentrum "Kurve Wustrow" organisierte Petitionen und Briefe an die Gefangenen. Dabei habe die Presse "aufmerksam und behutsam bei allem Schritt" gehalten, berichtet der Pfarrer: "Das alles hat deutlich politischen Druck aufgebaut."

Dieser "protestantische Geist" habe bestärkt und solle fortgesetzt werden, so Zeiske weiter. Er rief die Öffentlichkeit dazu auf, auch weiter "interessiert und wach für die in der Türkei zu Unrecht Gefangenen" zu bleiben. Für anhaltende Aufmerksamkeit könnten alle sorgen. Wenn etwa abends die Kirchenglocken läuten, "dann sollen unsere Gedanken und Gebete an die zu Unrecht Gefangenen, vor allem in der Türkei, gerichtet sein", schreibt Zeiske.

In der vergangenen Woche waren Steudtner, der ebenfalls in Berlin lebende schwedische Menschenrechtler Ali Gharavi sowie weitere Aktivisten nach einer Istanbuler Gerichtsentscheidung freigekommen. Zuvor waren sie mehr als 100 Tage in türkischer Untersuchungshaft.

Die Aktivisten, darunter auch führende Repräsentanten von Amnesty International in der Türkei, waren im Juli dieses Jahres während eines Menschenrechtsseminars in der Nähe von Istanbul festgenommen worden. Ihnen wird unter anderem die Unterstützung von Terrororganisationen vorgeworfen. Den Angeklagten drohen bis zu 15 Jahre Haft.

Zum Prozessauftakt hatte Steudtner vor Gericht alle Vorwürfe zurückgewiesen. Der Prozess soll in seiner Abwesenheit fortgesetzt werden. Nach Angaben des Auswärtigen Amts sind nach Steudtners Freilassung weiterhin zehn Deutsche aus politischen Grünen inhaftiert, darunter die Journalisten Deniz Yücel und Mesale Tolu.

Internet
http://www.die-kirche.de/

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