Berliner Schülerbischöfe treten Amt an

Berlin (epd). Berlin hat vier neue Schülerbischöfe. Die zwei Mädchen und zwei Jungen im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren wurden am Mittwoch mit einem Festgottesdienst in der Berliner St. Marienkirche in Berlin-Mitte in ihr Amt eingeführt. Als sichtbares Zeichen erhielten die vier Schüler der Evangelischen Schule Spandau ein Bischofskreuz.

In den kommenden zwei Monaten wollen die Schülerbischöfe Lotta, Ria, Ben und Max vor allem die Wertevermittlung an Schulen öffentlich in den Fokus rücken. Dazu werden sie unter anderem Vertreter aus Politik und Kirchen treffen. Ihre Amtszeit steht in diesem Jahr unter dem Motto "Schule-voll WERT-voll".

Der Vorstandsvorsitzende der Evangelischen Schulstiftung in der Landeskirche, Frank Olie, verwies darauf, dass sich die evangelischen Schulen als Wertegemeinschaft verstehen. "Werte können allerdings nur dann gelebt werden, wenn sie von allen anerkannt und mitgetragen werden", betonte Olie. Wichtig sei deshalb, immer wieder über diese Werte zu sprechen.

In der Zeit von Dezember bis Januar werden die Schülerbischöfe, die die Klassenstufen fünf bis neun besuchen, unter anderem den Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, den Spandauer Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank sowie Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres (beide SPD) treffen und mit ihnen über Werte diskutieren. Am 26. Januar 2018 endet die Amtszeit der Schülerbischöfe mit einem Gottesdienst.

Das Projekt Schülerbischöfe wird seit 2010 an evangelischen Schulen in Berlin durchgeführt. Die Tradition der Kinderbischöfe kommt aus dem Mittelalter. An Kloster- und Stiftsschulen wurde zu bestimmten Zeiten ein Schüler zum Bischof beziehungsweise zum Abt gewählt. Für einen Tag durfte er einen Teil der bischöflichen Amtspflichten übernehmen. Durch den Rollentausch war es Kindern und Jugendlichen möglich, mit ihren Anliegen bei Erwachsenen Gehör zu finden.

Internet
www.schulstiftung-ekbo.de