20.06.2020
Der Berliner Senat hat auf Kritik an einem Beitrag zum Thema Kirchenaustritt auf einem auch für offizielle Informationen genutzten Online-Portal reagiert. "Der Senat distanziert sich eindeutig von einem Aufruf zum Kirchenaustritt", erklärte die Senatskanzlei in einer Antwort auf eine Anfrage aus der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus, die am Samstag von der Fraktion veröffentlicht wurde. Der Beitrag auf dem Portal "BerlinOnline" sei nicht mit dem Senat abgesprochen gewesen.
Das Portal wird seit 1998 als öffentlich-private Partnerschaft betrieben. Die Inhalte des Landes Berlin werden dort nach Senatsangaben von den verschiedenen Verwaltungseinheiten der Stadt bereitgestellt und von der Senatskanzlei koordiniert. Der private Portalbetreiber übernehme unter anderem die Redaktion für die Betreiberseiten, hieß es. Der Newsletter mit dem kritisierten Beitrag falle "in die ausschließliche redaktionelle und inhaltliche Verantwortung von BerlinOnline".
Der Betreiber des Portals sei inzwischen über die Position des Senats informiert worden und habe "die in Rede stehenden Inhalte von der Webseite genommen", betonte die Senatskanzlei. Der Regierende Bürgermeister habe zudem der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz in einem Schreiben "sein Bedauern sowie die Hintergründe und die Position des Senats zu diesem Vorfall übermittelt".
Der Senat würdigte zugleich das kirchliche Engagement in Berlin "ausdrücklich". Die Religionsgemeinschaften hätten eine "große gesellschaftliche Bedeutung" in der Stadt, betonte die Berliner Landesregierung.
(epd)