16.09.2021
Die Berliner Stadtplanerin Constance Cremer hat sich für eine Überarbeitung des Berliner Friedhofsentwicklungsplans ausgesprochen. Die demografischen Daten würden sich in einer dynamischen Stadt wie Berlin recht schnell ändern, sagte die Geschäftsführerin der Berliner Stadtentwicklungsgesellschaft Stattbau dem Evangelischen Pressedienst (epd) anlässlich des Tages des Friedhofs am 19. September.
Seit Beginn der Pandemie gebe es wieder vermehrt Wegzüge nach Brandenburg oder ins Bundesgebiet. „Und das Bestattungsverhalten wandelt sich immer weiter. Insofern wäre eine Aktualisierung des Plans sicher in den nächsten Jahren sinnvoll“, sagte Cremer. Der bundesweite Tag des Friedhofs steht in diesem Jahr unter dem Motto „Natürlich erinnern“.
Berlin verfüge über weitaus mehr Friedhofsflächen, „als gegenwärtig und zukünftig benötigt werden“, so Cremer. Grund sei unter anderem der Trend zu Urnenbestattungen. Deshalb sei 2006 der Friedhofsentwicklungsplan vom Berliner Senat beschlossen worden. „Der Bericht soll alle fünf Jahre aktualisiert werden. Der letzte Bericht zur Umsetzung stammt aus dem Jahr 2014.“ Die Umsetzung sei ein langfristiger und schrittweiser Prozess. Grund seien oft lange Nutzungsrechte und meist über den Friedhof verstreut liegende freiwerdende Flächen.
Cremer verwies auch auf die Bedeutung der Friedhöfe als Erholungsraum: „Alle Berliner Friedhöfe zusammen ergeben die vierfache Fläche des Tempelhofer Feldes. Es sind also quantitativ große Naturräume und qualitativ sind sie einzigartige kulturelle und zum Teil denkmalwerte Schätze.“ Friedhöfe seien auch „wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen in der Stadt, ganz besondere Erholungs- und Begegnungsorte für uns Menschen und natürlich der zentrale Ort, um zu trauern und dem Thema Tod zu begegnen“, sagte Cremer. Stattbau berät seit Jahren auch Kirchengemeinden und Kirchenkreise bei der Nutzung ihrer Friedhofsflächen.
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