01.10.2020
Der Berliner Wichern-Verlag ist am Donnerstag 100 Jahre alt geworden. Der protestantisch geprägte Verlag, in dem unter anderem die Berliner evangelische Wochenzeitung "Die Kirche" erscheint, wurde nach eigenen Angaben am 1. Oktober 1920 durch den Central-Ausschuß für Innere Mission gegründet.
Benannt wurde der Verlag nach dem Theologen, Sozialreformer und Vater der Diakonie Johann Hinrich Wichern (1808-1881). Unter der Leitung von Pfarrer Gerhard Füllkrug erschienen vor 100 Jahren zunächst praxisnahe Publikationen zum Thema Fürsorge.
Von 1930 bis 1937 leitete Friedrich Wittig den Verlag und machte ihn den Angaben zufolge durch Veröffentlichungen bekannt, die sich gegen die nationalsozialistische Weltanschauung richteten. Die Verlagsarbeit war Einschränkungen unterworfen, wurde jedoch nicht eingestellt.
Während der deutschen Teilung sei das Verlagsgeschehen geprägt gewesen vom Ost-West-Konflikt und der Behinderung der Verbreitung evangelischer Literatur im Osten. Später waren die Schwerpunktthemen im Wichern-Verlag die Rolle der Kirche während des Nationalsozialismus sowie die "Christen in der DDR".
Seit 2001 ist die Theologin Elke Rutzenhöfer Geschäftsführerin des Wichern-Verlags. Das Verlagsprogramm umfasst heute nach eigenen Angaben neben Gesangbüchern und Kirchenkalendern Biografie-Reihen, die Auseinandersetzung mit anderen Religionen sowie gesellschaftspolitische und kirchenhistorische Themen. In dem Verlag erscheint zudem die Monatszeitung "Die Frohe Botschaft". Als Agentur biete der Wichern-Verlag ferner vielfältige Herstellungs- und Verlagsleistungen an.
(epd)
www.wichern.de