27.01.2015
27. Januar 2015. Berlin (epd). Gegen die geplante Eröffnung des umstrittenen "Körperwelten"-Museums des Leichenplastinators Gunther von Hagens in Berlin droht der zuständige Bezirk Berlin-Mitte jetzt mit einer Geldstrafe. Die Eröffnung sei per "Untersagungsverfügung" verboten worden, erklärte die Kuratorin und Ehefrau des Plastinators, Angelina Whalley, am Dienstag in Berlin. Zugleich habe der Bezirk mit einem Zwangsgeld von 10.000 Euro pro Öffnungstag gedroht. Gegen die am Montag eingetroffene Untersagung sei noch am selben Tag Widerspruch eingelegt worden.
"Wir werden nun den Rechtsweg im Eilverfahren beschreiten, damit unser Eröffnungsdatum am 18. Februar nicht gefährdet ist", sagte Whalley. Die Vorbereitungsarbeiten seien davon nicht betroffen. In dem Museum unterm Fernsehturm sollen 200 Teil- und 20 Ganzkörperplastinate menschlicher Leichen gezeigt werden.
Am 19. Dezember vergangenen Jahres hatte das Berliner Verwaltungsgericht ein vom Bezirk Berlin-Mitte ergangenes Verbot des Museums aufgehoben. Dagegen will der Bezirk in Berufung gehen. Er sieht in der Präsentation von Leichen einen Verstoß gegen das Berliner Bestattungsgesetz.
"Der Bezirk hätte auch den Ausgang des regulären Verfahrens abwarten können", sagte die Medizinerin weiter. Die Ausstellungen des Leichenplastinators stoßen immer wieder auf Kritik, vor allem auch auf Kirchenseite. Kritiker monieren bei den Plastinaten den Umgang mit der Würde Verstorbener.