28.11.2021
Der Berliner evangelische Bischof Christian Stäblein und der katholische Bischof von Görlitz, Wolfgang Ipolt, fordern eine Aufnahme der an der polnisch-belarussischen Grenze gestrandeten Flüchtlinge. „Das Mindeste, was die EU tun muss, ist, dass diese Menschen ein geordnetes Asylverfahren bekommen, sagte Ipolt am Samstag dem Sender MDR Kultur. Die Kirchen seien nicht zuständig für eine politische Lösung, aber sie fühlten sich zuständig für die Situation der Menschen, die an der Grenze ausharrten. “Das ist unsere Aufgabe, dass wir der Not dort Abhilfe schaffen."
Ipolt verurteilte das Vorgehen von selbsternannten „Bürgerwehren“ an der polnisch-deutschen Grenze, die versucht hätten, Flüchtlinge abzufangen und sie der Polizei zuzuführen: „Das ist beschämend, dass es so etwas gibt.“
Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Stäblein, forderte eine Verteilung der Flüchtlinge innerhalb der Europäischen Union. Die Schwierigkeiten mit der Verteilung seien seit Jahren bekannt. „Aber wir können dies nicht auf dem Rücken von kranken Menschen, von Menschen auf der Flucht austragen.“
Die Regionalbischöfin des Sprengels Gera-Weimar, Friederike Spengler, forderte „eine klare Geste noch vor Weihnachten: Wir nehmen Menschen auf und geben denen eine Zukunft.“
(epd)