27.11.2017
"Es ist gut, getröstet zu werden, Menschen zu haben, die mit mir meine Trauer aushalten, und mir zugestehen, dass ich einsam bin, obwohl sie doch an meiner Seite stehen"
Cottbus (epd). Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, hat zum Ewigkeitssonntag dazu aufgerufen, bei der Trauer um einen Verstorbenen Trost von anderen Menschen zuzulassen und die Hoffnung nicht aufzugeben. "Es ist gut, getröstet zu werden, Menschen zu haben, die mit mir meine Trauer aushalten, und mir zugestehen, dass ich einsam bin, obwohl sie doch an meiner Seite stehen", sagte Dröge am Sonntag im ZDF-Fernsehgottesdienst in der Cottbuser Oberkirche St. Nikolai. Der Schmerz über den Verlust sei zunächst stärker als das Gefühl der Gemeinschaft. "Aber es ist gut, eine Stimme zu hören, die mir sagt: Es wird nicht immer so bleiben", sagte Dröge in seiner Predigt. Der Gottesdienst stand unter dem Motto "Woran ich mich halten kann".
Dröge betonte, "niemand von uns Lebenden weiß, wie genau das sein wird, was nach dem Tode auf uns wartet". Aber die Bibel halte wunderbare Bilder bereit, "die für mich eine Richtung aufzeigen". Mit Blick auf die Bibellesung am Sonntag aus der Offenbarung des Johannes im NeuenTestament sagte der Bischof weiter, Gott nehme die Schmerzen, das Leid und die Qual, nichts dagegen tun zu können. Dabei lagere er "um uns her, manchmal unsichtbar, aber dann auch wieder spürbar". "Er verbindet unsere Welt mit seiner neuen Welt, in der die Gestorbenen geborgen sind", sagte Dröge zum Ewigkeitssonntag.